Gesperrte A40-Rheinbrücke bei Duisburg Das müssen Autofahrer jetzt wissen

Duisburg · Die Sperrung der Neuenkamper A40-Rheinbrücke in Duisburg sorgte bereits am Donnerstagmorgen für lange Staus. Wie lange die Sperrung noch aufrechterhalten wird, ist unklar. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Bei einer Routine-Kontrolle war am Mittwochmittag ein 72 Zentimeter langer Riss an einer Seilverankerung im Innenraum des Brückenzuges entdeckt worden. Eine daraufhin von Straßen NRW aufgestellte Expertenkommission, bestehend aus Statikern und Ingenieuren, sprach sich für eine sofortige Sperrung aus. Gegen 17 Uhr wurde die Brücke dann für den Verkehr gesperrt.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Haarrisse im Innenraum der Brücke entdeckt worden. "In diesem Fall befindet sich der Riss allerdings an einer besonders kritischen Stelle, an der extreme Kräfte wirken", sagte Andreas Raedt, bei Straßen NRW Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr der für die Rheinbrücke zuständigen Niederlassung in Krefeld. "Wären weiter Autos über die Brücke gerollt, wäre es nicht auszuschließen gewesen, dass der Riss sich vergrößert und noch größere Schäden verursacht."

Vollsperrung der A40-Rheinbrücke bei Duisburg
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Die gesperrte A40-Rheinbrücke

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Foto: dpa, mg vge

Nein. Laut Straßen NRW handelt es sich bei der Sperrung um eine vorbeugende Maßnahme, um größere Schäden am Brückenzug zu verhindern. Sollte sich der Riss vergrößern, könnte die Statik der Brücke beeinträchtigt werden, sagte Raedt. Deshalb musste schnell gehandelt werden.

Das ist noch unklar. Aktuell liefen Untersuchungen, sagte Raedt. Erst wenn diese abgeschlossen seien, könne StraßenNRW ein Sanierungskonzept entwickeln. "Und erst dann lässt sich eine Aussage darüber treffen, wann wieder Verkehr über die Brücke rollen kann." Wie lange die Untersuchung dauert, hänge von Art und Umfang der Schäden ab. Die Zeitangabe von mindestens zwei Wochen, die am Donnerstagmorgen durch einige Medien geisterte, wollte Raedt nicht bestätigen. "Ich weiß nicht, woher diese Information stammt. Fakt ist, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussage dazu treffen können." Ob auf der Rheinbrücke wie auf der A1-Brücke bei Leverkusen Lkw-Sperren eingerichtet werden müssen, ist unklar. Zunächst müsse das Sanierungskonzept erarbeitet werden, sagt Raedt.

Auch diese Frage konnte Straßen NRW noch nicht beantworten. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit allen Beteiligten", sagte Raedt. "Sobald wir Bescheid wissen, werden wir schnellstmöglich darüber informieren."

Schlecht. Wer am Morgen vom Niederrhein ins Ruhrgebiet fahren wollte, hatte es auf allen Routen mit langen Staus zu tun. Die A42 war in Fahrtrichtung Duisburg ab dem Kreuz Kamp-Lintfort dicht. Auch auf den innerstädtischen Alternativrouten in Duisburg gab es zeitweise kein Durchkommen. Von der Rheinhausener Brücke der Solidarität staute sich der Verkehr zurück bis zur A40. Auch die Route über die Ruhrorter Brücke war in beiden Fahrtrichtungen verstopft. Viele Lkw versuchten über die B288 in Krefeld den Rhein zu überqueren, gerieten aber ebenfalls in einen Stau.

Auf den Busstrecken zwischen Moers und Duisburg kam es am Morgen zu teilweise erheblichen Verzögerungen. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) bemüht sich darum, ihre Busse solche Strecken fahren zu lassen, die von den Kunden der sonst üblichen Haltestellen auch gut zu erreichen sind. Deshalb wird nicht immer der kürzeste Umleitungsweg gefahren, sondern einer, der auch fußläufig gut zu erreichen ist. "Wir müssen einen Kompromiss zwischen kurzer Fahrstrecke und kundenfreundlicher Erreichbarkeit finden", sagte ein Sprecher der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, unter deren Dach die DVG beheimatet sind.

Unsere Autorin pendelt jeden Tag zur Arbeit über die A40. Oft bereitet die Rheinbrücke ihr Kummer. Hier lesen Sie ihren offenen Brief an die Brücke.

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