Duisburg Spende für Grundschule mehr als willkommen

Duisburg · Katharina Willings, Rektorin der städtischen Gemeinschaftsgrundschule Brückenstraße in Hochfeld, zeigt sich hoch erfreut über die nicht nur willkommene, sondern auch dringend benötigte Fördersumme in Höhe von 6000 Euro, die ihr Sparkassenchef Dr. Joachim Bonn überreichte: "Hier ist der Bedarf einfach am größten", betont sie. "Denn an unserer Schule gab es immer schon Seiteneinsteigerklassen mit Kindern, die aus Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen. Zurzeit gibt es jedoch zusätzlich sehr viele Kinder aus den Neu-EU-Ländern Bulgarien und Rumänien."

 Die (Kon-)Rektorinnen Katharina Willings und Katrin Agte (2. und 3. von links) sowie Caritasfrau Corinna Stanioch (vorne rechts).

Die (Kon-)Rektorinnen Katharina Willings und Katrin Agte (2. und 3. von links) sowie Caritasfrau Corinna Stanioch (vorne rechts).

Foto: C. Weiss

Vier Seiteneinsteigerklassen - das bedeutet 72 Kinder aus den genannten Ländern, aber auch aus Ägypten, Syrien und Polen. Sie alle müssen unterrichtet werden, von Lehrern, die keinesfalls für diese ganz spezielle Herausforderung ausgebildet worden sind. Wie funktioniert da die Verständigung? "Mit Händen und Füßen", lacht Katrin Agte, die Konrektorin. "Und an manchen Tagen gibt es kommunale Integrationshelfer, die dann übersetzen können." In einem Unterricht, der bunt gemischt ist, denn: "Homogen sind die Klassen nur vom Alter her und es kommen laufend weitere Schüler hinzu." Doch leerer Bauch lernt nicht gut, heißt es. Corinna Stanioch leitet beim Caritasverband Duisburg den Bereich "Sozialarbeit und Betreuung an Schulen". Sie stellte für die Grundschule einen Förderantrag bei der Stiftung der Sparkasse Duisburg "Unsere Kinder - unsere Zukunft". Denn die Menschen aus den Neu-EU-Ländern bekommen keine Transferleistungen, sie müssen für das Mittagessen den vollen Betrag zahlen.

"Und ein Antrag auf Härtefall dauert lange", sagt sie. "Hier ist die Gesellschaft einfach noch nicht ausreichend aufgeklärt", mahnt Rektorin Katharina Willings. "Das einzige, was diese Menschen bekommen, ist das Kindergeld. Davon müssen sie schon 15 Euro für die Ganztagsbetreuung an die Stadt bezahlen." Ein warmes Mittagessen sei da nicht drin.

"Aber - wie sollen die Kinder da lernen können? Mindestens 30 unserer Kinder haben diesen Unterstützungsbedarf. Die Dunkelziffer ist vermutlich noch viel höher." Die Stiftung der Sparkasse Duisburg überwies jetzt 6000 Euro für die angemessene Mittagsverpflegung der Kinder. Sparkassenvorstand Dr. Joachim Bonn: "Hier geht es um die Grundbedürfnisse von Kindern. Sie wollen lernen und das geht mit ordentlich gefülltem Magen bekanntlich besser. Wir wollen sie in unsere Gesellschaft integrieren und leisten gerne unseren Beitrag dazu." Die Fördersumme sei bestens investiert, versichert die Schulleiterin.

(RP)
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