Duisburg Sparkassenstiftungen ebnen Wege

Duisburg · Übers Wasser laufen können die Mitglieder des Kanusportvereins Duisburg Wedau natürlich nicht, auch wenn viele Passanten das annehmen, wenn sie Mitglieder auf dem Wasser beobachten.

 Paddeln im Stehen, Trauerkisten oder Jugendtanz viele Projekte haben die Sparkassen-Stiftungen im vorigen Jahr gefördert.

Paddeln im Stehen, Trauerkisten oder Jugendtanz viele Projekte haben die Sparkassen-Stiftungen im vorigen Jahr gefördert.

Foto: Reichwein

Immer wieder wird der Verein danach gefragt, seitdem er die neue Trendsportart Stand-Up-Paddeln anbietet. Wegen der großen Nachfrage, es auch mal zu versuchen, reichten allerdings die beiden vorhandenen Bords und Paddel des Vereins nicht mehr aus. Genug Geld in der Kasse, um für Neugierige neue zu kaufen (pro Ausrüstung mindestens 1400 Euro, ohne Schutzanzug, Schuhe und Schwimmweste), hatte der Verein nicht. Sein Förderantrag an die Sportstiftung der Sparkasse Duisburg wurde genehmigt, so dass er im vorigen Jahr für 8200 Euro Bretter kaufen konnte. Jeden Freitag können nun Interessierte testen, ob der Sport für sie was ist.

Das ist nur ein Beispiel für das Engagement der drei Stiftungen. Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Bonn nennt die Fördermittel gerne "Bürgerdividende". Mehr als eine halbe Million Euro schütteten die drei Stiftungstöpfe mit einem Kapital von rund 178,2 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr für 73 Projekte aus. Bonn stellte gestern einige diese geförderten Aktivitäten vor.

Die "Sparkasse-Duisburg-Stiftung" zum Beispiel, die schon seit mehr als zehn Jahren regelmäßig Maßnahmen in unserer Stadt sowie in Kamp-Lintfort unterstützt, hat seit ihrer Gründung allein 2,6 Millionen Euro für bürgerschaftliche Projekte gegeben. Im vorigen Jahr haben davon zum Beispiel die Duisburger Akzente und das Traumzeitfestivel profitiert, ebenso aber auch der Förderverein des Johanniter Krankenhauses und der Lintforter Turnverein.

Sparkassen-Mitarbeiter Marcel Groß, der quasi der Geschäftsführer der Stiftungen ist, kennt viele der Projekte selbst. So hat er sich zum Beispiel angeschaut, was an der Gesamtschule Süd im vorigen Jahr mit den genehmigten 9350 Euro gemacht wurde. Das Geld floss dort in den Technikunterricht. Gemeinsam mit den Schreiner-Azubis des Friedrich-Albert-Lange-Berufskollege fertigten die Achtklässer an der Großenbaumer Allee "Herzstücke" an. Dahinter verbergen sich unter anderem besonders gestaltete Holzkisten für das Duisburger Kinderhospiz. Die Angehörigen der verstorbenen Kinder können darin Erinnerungsstücke aufbewahren, die ansonsten vielleicht nur in einem Schuhkarton gelandet wären.

Ohne den durch Stiftungsmittel finanzierten Sitzrasenmäher hätte es der Sportverein GSG Duisburg 1919 schwer gehabt, die Anlage zu pflegen. Ohne die 10.000 Euro aus der "Stiftung Kind!" wäre das Kinderkulturfestival im vorigen Jahr vermutlich ausgefallen. Und dass der Förderverein der Realschule Süd (wie viele andere geförderte Schulen ebenfalls) den Schulhof neu gestalten konnte, war dem Geld aus der "Stiftung Kind" geschuldet.

"Außer der Antragsfrist hat uns nichts im Nacken gesessen", sagte gestern bei einem Pressegespräch bei der Sparkasse Annette Käbe vom Verein für Körper- und Mehrfachbehinderungen. Er organisierte im vergangenen Jahr Freizeitaktivitäten für rund 200 Kinder und Jugendliche. Auf spielerische Art lernten sie ihre Stadt kennen, nutzten beispielsweise (für sie meiste fremde) öffentliche Verkehrsmittel, statteten dem Lehmbruck-Museum einen Besuch ab und wanderten mit Lamas am Rheinufer. Alles das eröffnete den behinderten Kindern völlig neue Welten.

Nicht anders erging es den Mitglieder des geförderten Vereins P.R.O.You, ein Musical-Projekt, dass auch Ungeübten den Weg auf eine Bühne eröffnet, egal ob talentiert oder nicht. Eine Aufführung in der Rheinhausen-Halle kam so gut an, dass der Verein einen großen Betrag an die Deutsche Kinderkrebs-Stiftung überweisen konnte.

(RP)
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