Duisburg Sommerkino trifft mitten ins Herz

Duisburg · Mit der algerisch-französischen Komödie "Unterwegs mit Jacqueline" wurde das Stadtwerke-Sommerkino eröffnet. Hauptdarsteller und Regisseur waren bei der Vorführung dabei und bekamen am Schluss einen Riesenapplaus.

 Regisseur Mohamed Hamidi (l.) und Schauspieler Fatsah Bouyahmed waren zu Gast beim Sommerkino.

Regisseur Mohamed Hamidi (l.) und Schauspieler Fatsah Bouyahmed waren zu Gast beim Sommerkino.

Foto: Christoph Reichwein

Auf die Frage von Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob, was eine gute Komödie ausmache, hatte der Regisseur Mohamed Hamidi eine überraschend einfache Antwort: Wenn die Leute im Kino nicht lachen, dann ist es keine. Gelacht wurde viel beim Auftakt des Stadtwerke-Sommerkinos in der voll-besetzten Gießhalle des Landschaftsparks. Auf dem Programm stand ein Film, der eigentlich erst ein Tag später in die deutschen Kinos kommt und der in Frankreich schon ein großer Erfolg mit mehr als einer Millionen Zuschauern ist: "Unterwegs mit Jacqueline". Zur Eröffnungsfeier des Freiluftkinos konnte Kai Gottlob neben dem Regisseur auch den (menschlichen) Hauptdarsteller Fatsah Bouyahmed begrüßen, der in unserem Nachbarland durch diesen Film schlagartig bekannt geworden ist.

Fatsah Bouyahmed kam im Interview mit Kai Gottlob, bei dem Wolfgang Schwarzer von der Deutsch-Französischen Gesellschaft nicht nur genau, sondern auch charmant übersetzte, überaus sympathisch "rüber". Der gebürtige Franzose, dessen Eltern aus Algerien stammen, hatte einige deutsche Sätze einstudiert, die er tapfer aufsagte und dabei Worte wie "Landschaftspark Duisburg", die für Franzosen kaum auszusprechen sind, nicht mied. Dafür gab's Sonderapplaus. Aber natürlich erzählten der Schauspieler und der Regisseur auch etwas über die Hintergründe des Films, bei dem "Jacqueline" den weiblichen Part dominiert. Wobei spätestens jetzt hinzugefügt werden muss, dass "Jacqueline" eine Kuh ist. Den Inhalt des Films kann man so zusammenfassen: Die Kuh Jacqueline ist der ganze Stolz des algerischen Kleinbauern Fatah, der davon träumt, sie auf der Landwirtschaftsmesse in Paris präsentieren zu können. Als er tatsächlich eine Einladung bekommt, leiht er sich bei den Dorfbewohnern Geld und tritt mit "Jaqueline" die abenteuerliche Reise an. Nach der Überfahrt mit der Autofähre geht es weiter zu Fuß von Marseille nach Paris. Im Laufe dieses Marsches lernt Fatah Menschen kennen, die mit dazu beitragen, dass Fatah seinen Traum verwirklichen kann. Natürlich gibt es dabei immer wieder Hürden, Probleme, Missverständnisse, Trennungsangst, Versöhnung und am Schluss einen spannenden Wettlauf mit der Zeit.

 Schon Stunden vor Filmbeginn füllte sich der ziemlich große Biergarten, der wie in den Vorjahren mit vielen Tonnen Sand eine Strandatmosphäre bekommen hat.

Schon Stunden vor Filmbeginn füllte sich der ziemlich große Biergarten, der wie in den Vorjahren mit vielen Tonnen Sand eine Strandatmosphäre bekommen hat.

Foto: Christoph Reichwein

Beim Abspann zeigte sich, dass sich der Wunsch von Regisseur Mohamed Hamidi erfüllt hatte: Der Film traf das Premierenpublikum mitten ins freudige Herz. Es gab einen Riesenapplaus. Und gewiss wird es auch nicht an der erhofften Mund-zu-Mund-Propaganda für "Unterwegs mit Jacqueline" fehlen. Der Film läuft übrigens bis zum 27. Juli allabendlich im Filmforum am Dellplatz. Nicht nur der Eröffnungsfilm trug zum gelungenen Start des Sommerkinos bei, auch das Drumherum stimmte und wurde vom Publikum gut angenommen. Schon Stunden vor Filmbeginn füllte sich der ziemlich große Biergarten, der wie in den Vorjahren mit vielen Tonnen Sand eine Strandatmosphäre bekommen hat. Von 20 bis 21.30 Uhr gab's Livemusik. Das geschieht auch während der gesamten Sommerkino-Zeit: Jeweils von montags bis freitags gastieren auf einer Bühne Musiker aus Duisburg und Umgebung. Die Gastronomie öffnet bereits gegen 18 Uhr.

Info unter www.stadtwerke-sommerkino.de im Netz.

(pk)
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