Duisburg Sommerkino startet mit Sommerfest

Duisburg · Zum Auftakt des Freiluftkinos stellte Regisseur Sönke Wortmann seinen neuen Film persönlich vor. Freikarten für drei Filme.

 Zur Eröffnung hatte Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlieb (links) Regisseur Sönke Wortmann zu Gast.

Zur Eröffnung hatte Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlieb (links) Regisseur Sönke Wortmann zu Gast.

Foto: Christoph Reichwein

Viel Werbung benötigt das Sommerkino im Landschaftspark nicht. Und so rannte Kulturdezernent Thomas Krützberg gewissermaßen offene Türen ein, als er zur Eröffnung des Freiluftkinos in der Gießhalle des Landschaftsparks davon sprach, dass er die Freude habe, "das wunderbarste Sommerkino in ganz Deutschland" zu eröffnen.

Die Eröffnungsgäste waren ohnehin gut gestimmt. Beim Eingang wurden sie mit Sekt empfangen, und wer wollte, konnte ein kostenloses Foto von sich in Sommerkino-Atmosphäre machen lassen. Das Trionova-Ensemble mit Jupp Götz sorgte für die musikalische Untermalung des Abends, der glücklicherweise nach den Regenfällen am Tage trocken blieb. Und die gastronomischen Stände waren gut besucht.

Zur Feier der Eröffnung hatte Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob Sönke Wortmann dafür gewinnen können, seinen aktuellen Film "Sommerfest" persönlich vorzustellen. Im lockeren Gespräch mit Gottlob erzählte Wortmann, wie er zum Filmstoff kam, und was das Ruhrgebiet für ihn bedeutet. Vor drei Jahren habe er Frank Goosens gleichnamigen Roman im Urlaub gelesen und sich nach der Lektüre gleich vorgenommen, daraus einen Film zu machen.

 Immer wieder ein Erlebnis: die stimmungsvolle Kulisse im Landschaftspark. Die Eröffnungsgäste waren von Anfang an gut gestimmt.

Immer wieder ein Erlebnis: die stimmungsvolle Kulisse im Landschaftspark. Die Eröffnungsgäste waren von Anfang an gut gestimmt.

Foto: Christoph Reichwein

Natürlich seien Roman und Drehbuch nicht eins zu eins geschrieben worden; vielmehr habe er die Romanvorlage in filmische Bilder und Dialoge umsetzen müssen. Doch die Typenzeichnung Goosens sei gewissermaßen eine Steilvorlage gewesen. Das Ruhrgebiet, so Wortmann weiter, gehöre zweifellos zu seiner Identität.

Zu später Stunde, es war kurz vor 22.30 Uhr, startete dann der Film, der vom Publikum gut aufgenommen wurde. Immer wieder hörte man lautes Lachen aus den Zuschauerreihen. Wortmanns kleine Geschichten über das Leben eines nicht so bekannten Schauspielers, der von der Bühne des Münchner Residenztheaters weg zu seinem elterlichen Haus nach Bochum zurückkehrt, trafen den Humor der Zuschauer.

Als der Hauptprotagonist Stefan (Lucas Gregorowicz) die immer wieder gestellte Frage "Muss man den kennen?" selber mit "Man muss mich nicht kennen" beantwortet, waren die Lacher des Publikums ganz auf seiner Seite - ein Zeichen dafür, dass die Tragikomödie den Nerv des Zuschauers treffen konnte. Treffend ist die Beschreibung des Films im Filmjournal des Stadtwerkesommerkinos: "Sönke Wortmann lässt nichts aus: Fußball, schäbige Häuser, den Schrebergarten und das Bier. Viel rauer Charme und ein bisschen Ernst des Lebens." Und weil das Ganze im Rahmen einer Liebesgeschichte spielt, kommen auch die Gefühle nicht zu kurz, die für Freude und Leid im Ruhrgebiet und an allen anderen Orten der Welt sorgen. Ein schöner Auftaktfilm zum Stadtwerkesommerkino!

(pk)
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