Duisburg "Sommerboxen": Kunst zum kleinen Preis

Duisburg · Es ist wieder soweit: Zum dritten Mal in Folge veranstaltet das im Parallelhafen ansässige Atelier- und Ausstellungshaus seine "Sommerboxen" als "Kunst zum Einpacken". Zeitraum ist diesmal der 28. August bis 6. September. "Wer für kleines Geld ein individuelles Kunstwerk für die eigenen vier Wände erstehen will, wird hier bei einer Vielzahl von verschiedenen künstlerischen Arbeiten fündig", verspricht "Hafenkult"-Macherin Katja Zappe. 28 Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet, mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen, hat sie eingeladen, ihre Kunst in Form von Malerei, Zeichnungen, Grafiken, Fotografie, Illustrationen und Objekten zu zeigen und zum Kauf anzubieten. "Mehr als 150 Euro darf allerdings kein Einzelobjekt kosten", betont Zappe, "so steht es in der Ausschreibung."

 Kunst zum Einpacken bieten die beteiligten Künstler wieder in ihren "Sommerboxen".

Kunst zum Einpacken bieten die beteiligten Künstler wieder in ihren "Sommerboxen".

Foto: Ralf Grossek

Einsendeschluss für die diesjährige Teilnahme war der 15. Juni. Wie im vergangenen Jahr hätten sich erneut rund 100 Bewerber aus ganz Deutschland und sogar darüber hinaus für die "Sommerboxen" interessiert, sagt sie stolz im Hinblick auf den großen Zuspruch. Die Auswahl, wer zu den 28 Glücklichen zählt, nimmt sie als "Hausherrin" von "Hafenkult" selbst vor. "Dabei achte ich natürlich auf die Profession der Bewerber und ob deren Kunst zum Haus passt." Doch auch die regionale Herkunft spiele für sie eine gewisse Rolle. "Die 'Sommerboxen' sollen eine Art Querschnitt der Duisburger Künstlerschaft abbilden, gleichzeitig aber auch zur überregionalen Ausstrahlung von 'Hafenkult' beitragen."

Von den 28 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern stammen vier aus Hamburg, Bremen, Hannover und Osnabrück, der Rest kommt aus Nordrhein-Westfalen, darunter fünf aus Duisburg und sechs von "Hafenkult", die aber nicht alle in Duisburg wohnen. Zusammen sind es 23 Künstlerinnen und fünf Künstler. 21 von ihnen sind zum ersten Mal bei den "Sommerboxen" dabei: So beispielsweise Luise Hoyer und Martin Schmitz aus Duisburg sowie Karin Christoph aus Essen. Letztgenannte ist mit grafischen Arbeiten vertreten ebenso wie mit Malerei. "Dass die 'Hafenkult-Sommerboxen' der Grafik so viel Raum geben", sagt sie, "finde ich toll. Außerdem liegt mir diese Präsentationsform sehr."

Martin Schmitz, der sein Atelier beim Kunstverein Weidenweg hat und unter dem Label "Konzept Freude" arbeitet, hat vor allem seiner "Heldenfigur Paul" Bilder im Stil von Verkehrszeichen und kleine Text- und Mal-Hefte ("Paul, eine Schildkröte", "Paul und Kumpane" sowie "Paul und Genosse") gewidmet und diese in seine "Sommerbox" verstaut. Luise Hoyer ist mit Zeichnungen und Gedichten in Form von Büchern ("Krudes Zeug - Gedenkel & Gekrakel") und CDs ("Das Leben der Spams - Erfundene Lebensgeschichten". Andreas Kunze liest Texte von Luise Hoyer mit Musik von Eckard Koltermann und Ralf Kaupenjohann) am Start. Elke Frieding, die unter dem Dach von "Hafenkult" arbeitet und bei den ersten "Sommerboxen" 2013 mit textiler Gebrauchskunst dabei war, hat diesmal kleine "Haiku"-Kunstwerke hergestellt und bietet diese in ihrer "Sommerbox" an "Ich habe mich schon immer für Lyrik interessiert", erzählt sie. "Von daher war der Weg zu 'Haiku', einer dreizeiligen japanischen Gedichtform, nicht weit. Ein 'Haiku' ist für mich, wie eine Momentaufnahme einer Situation. Etwas fließt in mich hinein."

(RP)
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