Duisburg Seminarreihe zum Thema "Opfer"

Duisburg · "Opfer - Ein gefährliches, aber unentbehrliches Motiv?" - dieser Frage geht im Februar ein theologisches Seminar im Karmel nach. Katholiken nennen ihren zentralen Gottesdienst "Messopfer". Evangelische Christen feiern den Karfreitag als höchstes Fest im Kirchenjahr. Katholiken tun das nicht, aber sie verehren auf vielerlei Weise das Kreuz. Viele Christen meinen, in der Kirche dürfe man zwar weinen, aber nicht lachen. Bringt die Rede vom "Opfer" einen freudlosen Menschen hervor? Psychologen berichten von religiös verursachten Neurosen und von einer "Opfer-Falle". Aber auch in der neuen Theologie beider Konfessionen melden sich kritische Stimmen gegenüber der eigenen Tradition. Andere warnen vor einer opfervergessenen und deshalb lebensunfähigen Generation. Wie kann man sich in dieser Diskussion orientieren? Darüber soll ökumenisch und interdisziplinär nachgedacht werden.

Das Seminar, das jeweils um 19.30 Uhr in der Karmel-Begegnungsstätte, Altstadt, Karmelplatz 3 (hinter der Salvatorkirche), stattfindet, umfasst drei Veranstaltungen. Hier die Termine: 15. Februar: "Erlösung durch eine Kreuzigung? Ein Blick auf Jesu Leben und Sterben - und auf christliche Existenz heute" (Professor Dr. Franz-Josef Nocke, Universität Duisburg-Essen); 22. Februar: "Die schreckliche Rede vom Opfer - Ein Beitrag zum ökumenischen Gespräch" (Sarah Süselbeck, Pfarrerin an der Salvator-Kirche); 29. Februar: "Die Opfer-Falle. Welche Hilfen bieten Psychologie, Theologie und kirchliche Verkündigung?" (Elke Wünnenberg, Bad Waldsee, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin in klinischer Arbeit, Mitglied im Netzwerk Vergebung und Versöhnung).

Ein Reader mit einschlägigen Texten zu diesem Seminar ist vorab im Katholischen Bildungswerk, Wieberplatz 2, erhältlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Auskünfte unter Tel.: 0203/ 2 81 04-74.

(RP)
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