Duisburg Schwitzen auf Duisburgs größter Kirmes

Duisburg · Noch bis Dienstag pilgern die eingeschworenen Rummelplatz-Fans in den Norden der Stadt. Am Dienstag endet in Beeck die traditionsreiche Kirmes mit einem großen Feuerwerk.

 Schokofrüchte, Bratwurst und Crepes: Das Wetter war fast zu gut, viele verbrachten das Wochenende lieber am See oder beim Grillen im Garten. Lange Schlangen an den Essbuden gab es nicht.

Schokofrüchte, Bratwurst und Crepes: Das Wetter war fast zu gut, viele verbrachten das Wochenende lieber am See oder beim Grillen im Garten. Lange Schlangen an den Essbuden gab es nicht.

Foto: Christoph Reichwein

Die Sonne verschwindet hinter dem Horizont, langsam bewegt sich ein angenehmer leichter Wind durch die Straßen der Beecker Kirmes - nach Rekordhitze freuen sich viele Duisburger auf die ersehnte Abkühlung. Doch wer glaubt, die pralle Sonne und das mildere Wetter am Abend hätten die Schlangen am Getränkewagen bestern lassen, der irrt. Der Auftakt für Duisburgs größte Kirmes fällt am Freitagabend bescheiden aus.

 Schwenken und rütteln, bis die Haare fliegen: Wer das Kitzeln im Bauch in schwindelerregender Höhe oder durch schnelles Tempo liebt, kam voll auf seine Kosten.

Schwenken und rütteln, bis die Haare fliegen: Wer das Kitzeln im Bauch in schwindelerregender Höhe oder durch schnelles Tempo liebt, kam voll auf seine Kosten.

Foto: Christoph Reichwein

"Das Partyzelt ist noch leer, auch im Biergarten ist nichts los", sagt Jens Naujokat, Geschäftsführer der Eventagentur "Viva Concepts". Diese betreut das Stadtwerke-Eventzelt auf der Kirmes, ebenso wie den dazugehörigen Biergarten. Das Wetter sei "zu gut", viele würden die Hochsommer-Atmosphäre am See oder beim Grillabend genießen. "Außerdem ist Monatsende - viele überlegen es sich da noch genauer, an welchem Tag sie zur Kirmes gehen." Erfahrungsgemäß entscheiden sich die meisten für den Samstag, sagt Naujokat. Er zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass der Samstag und Sonntag den ersten Tag wettmachen, ebenso wie die Partys in den Tagen danach.

 Der heißeste Arbeitsplatz der Beecker Kirmes: Johnny Sperlich von Sperlichs Texas Grill arbeitet bei 70 Grad Celsius an seinem Grill.

Der heißeste Arbeitsplatz der Beecker Kirmes: Johnny Sperlich von Sperlichs Texas Grill arbeitet bei 70 Grad Celsius an seinem Grill.

Foto: Christoph Reichwein

Auf den Fahrgeschäften sind viele Sitze frei - auch wenn vereinzelte Attraktionen sich über stärkeren Andrang freuen dürfen, läuft bei den meisten das Geschäft schleppend an.

Erst gegen 22 Uhr tummeln sich vermehrt Leute an den Büdchen, um sich von Riesenkrallen und Kraken durch die Luft wirbeln zu lassen. Auch das Riesenrad füllt sich. An den Schieß- und Losbuden warten die Schausteller jedoch mit Plüschtieren, Spielzeug und Plastikrosen oft vergebens auf Kundschaft. Ein enttäuschender Start für Duisburgs größte Kirmes.

Auch die gastronomischen Buden haben es schwer an diesem Abend. "Bei dem heißen Wetter haben die Leute keinen Hunger", sagt Christoph Lüling. Er verkauft an einem Grillstand Schnitzel, Würstchen, auch Frikadellen und Champignons stehen auf der Karte. Das ist für die meisten Besucher normalerweise ein Muss auf der Kirmes, jedoch nicht bei über 30 Grad im Schatten - da ist der Appetit eben nicht so groß wie sonst. Lüling: "Die Schnitzel und Frikadellen gehen noch am besten weg - die gehen auch kalt im Brötchen." Auch Christoph Lüling setzt auf die kommenden Kirmes-Tage. Zwar soll auch an den kommenden Tagen Schwitzen angesagt sein, jedoch kündigen die Wetterdienste zwischendurch auch nasse Abkühlung an. Anschließend soll die Sonne wieder nach draußen locken. Nicht zu heiß, aber schön sonnig, das wäre das Wunsch-Wetter der Kirmesleute.

Sogar an den Getränkewagen beginnt erst spät am Abend der große Andrang. Nur an vereinzelten Buden wird im Akkord gezapft - die Massen halten sich in Grenzen.

Der späte Andrang wäre eigentlich kein Problem, wenn die Party in Beeck bis ins Morgengrauen gehen würde, sagt Naujokat - auf dem Marktplatz in Beeck ist dies jedoch nicht der Fall. "Um eins ist hier Schluss. Wenn das richtige Geschäft erst gegen 22 Uhr losgeht, ist es knapp."

(RP)
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