Duisburg "Schutzpolizei" hat einen neuen Leiter
Duisburg · Peter Schreckenberg ist neuer Direktionsleiter Gefahrenabwehr / Einsatz (GE) bei der Polizei Duisburg. Der 56-jährige Mülheimer hat viel Erfahrung und will dazu beitragen, dass sich die Duisburger sicher in ihrer Stadt fühlen.
Das Rockermilieu bereitet der Duisburger Polizei etwas weniger Sorgen. Dafür ergeben sich durch den Wiederaufstieg des MSV in die Zweite Bundesliga jetzt wieder brisante Einsatzlagen. Und auch der Stadtnorden stellt die Beamten vor große Herausforderungen. Das alles waren Themen, die Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels gestern bei der Vorstellung ihres neuen Direktionsleiters Gefahrenabwehr / Einsatz (GE) anriss. Peter Schreckenberg, 56 Jahre alt und Leitender Polizeidirektor, hat zum 3. August die Nachfolge von Rüdiger Wollgramm angetreten.
Wollgramm, so Bartels, sei jetzt Referatsleiter Verkehr im Innenministerium. Sie sei dankbar, dass sie so zügig einen erfahrenen und engagierten Nachfolger bekommen habe. "Das ist eigentlich sehr ungewöhnlich. Da hat das Ministerium sehr schnell gehandelt, und da bin ich froh. Denn gerade in Duisburg kann ich mir eine Vakanz auf diesem wichtigen Posten eigentlich auch nicht erlauben", sagte Bartels.
Schreckenberg ist, einfach formuliert, verantwortlich für die uniformierte Polizei, also die rund 750 Mitarbeiter in den beiden Polizeiinspektionen Duisburgs, sowie für so genannte polizeiliche Sonderdienste (Einsatzhundertschaft, Diensthundeführerstaffel und das Gewahrsam). "Ich finde die Aufgabe sehr reizvoll", sagte der Leitende Polizeidirektor, der seit 37 Jahren bei der Polizei ist. Er habe sich immer gewünscht, einmal in einer so großen Behörde wie Duisburg die Direktion GE zu leiten.
Zum einen, weil er ein "Ruhrgebietsmensch" sei. "Der Menschenschlag liegt mir als gebürtiger Essener einfach", sagte er. Zum anderen sei der Posten inhaltlich sehr interessant, weil es in Duisburg viele besondere Einsatzlagen gebe, etwa durch den Wiederaufstieg des MSV in die Zweite Liga, die Probleme im Stadtnorden, das große Thema Migration oder die Rocker. "Ich habe Respekt vor diesen Herausforderungen, aber ich nehme sie auch mit Freude an", sagte Schreckenberg. Sein großes Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass sich "die Duisburger sicher fühlen in ihrer Stadt und auch sicher sind".
In einem dieser Bereiche, die er nannte, geht es zumindest nicht mehr ganz so hoch her wie noch vor einigen Monaten: "Im Rockermilieu haben wir zum Glück eine gewisse Befriedung hinbekommen, besonders, weil wir die Gruppierung Satudarah dazu gebracht haben, sich aufzulösen", sagte Bartels. Dafür gebe es andere, die nachwachsen, etwa Gremium oder United Tribuns. "Aber wir haben im Stadtbild, im Moment jedenfalls, keine großen kriminellen Auffälligkeiten." Ein großes und wichtiges Thema für Schreckenberg wird die Situation im Stadtnorden sein.
Die verstärkte Präsenz der Polizei, vor allem in Marxloh, sei ein Konzept, das er sicherlich "weiter vorantreiben" werde, sagte er. "Das hat sich Duisburg auf die Fahne geschrieben." Und es gebe auch schon "vielversprechende Erfolge", sagte Polizeipräsidentin Bartels, die nach eigener Aussage hart dafür gekämpft hat, bis das Ministerium ihr Anfang Juni einen Zug mit bis zu 38 Einsatzkräften der Bereitschaftpolizei für den Duisburger Norden zur Verfügung gestellt hat: "Damit kann man im Norden viele Situationen befrieden, die wir sonst so ohne Weiteres nicht hätten bewältigen können. Wir haben dadurch jetzt eine sehr hohe Schlagzahl an Maßnahmen, ob das Strafanzeigen, Ordnungswidrigkeiten oder Platzverweise sind", sagte Polizeipräsidentin Elke Bartels. "Das zeigt jetzt schon Wirkung."