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Duisburg Schulen platzen aus allen Nähten

Duisburg · Die Zahl der Kinder an Grund- und weiterführenden Schulen wächst rasant. Doch an allen Ecken und Enden fehlen Räume. Und auch zusätzliche Lehrer benötigt die Stadt dringend.

Die CDU-Fraktion im Schulausschuss hatte für die gestrige Sitzung eine Anfrage gestellt, deren Beantwortung durch die Verwaltung prompt erfolgte. Wissen wollte sie, wie die Schulsituation bei zugewanderten und asylsuchenden Kindern aussieht. Die Verwaltung lieferte gestern ebenso Zahlen wie Neuigkeiten zur Schulentwicklungsplanung.

Fakt ist, dass für das kommende Schuljahr voraussichtlich 4700 Plätze für I-Dötzchen in Grundschulen benötigt werden. Für die kommenden fünf Jahre rechnet die Stadt sogar mit 5000 Kindern, die pro Jahr eingeschult werden. In den fünften Klassen der weiterführenden Schulen werden es im Sommer voraussichtlich 4800 Kinder sein, mittelfristig knapp unter 5000. Hauptursache für den Anstieg ist die andauernde Zuwanderungssituation.

In den vierten Grundschulklassen saßen im Dezember 2015 rund 750 Kinder, ein Jahr später waren es mehr als doppelt so viele, nämlich fast 1600. Ähnlich hat sich die Lage an den weiterführenden Schulen entwickelt. Hier gab es im Dezember 2015 rund 920 Schüler, zwölf Monate später waren es fast 1700. Nicht eingerechnet sind dabei noch nicht einmal die Seiteneinsteiger, als Kinder, die gänzlich ohne Deutschkenntnisse hierher kommen und ohne Vorbereitung gar keine Regelklasse besuchen können. Die meisten zugezogenen oder asylsuchenden Kinder kommen aus Syrien (24 Prozent), Rumänien (19) sowie Bulgarien (12). Aktuell liegt nach den Statistiken der Stadt die Zahl der Seiteneinsteiger aus den Balkanländern sowie aus Flüchtlingsgebieten bei jeweils 45 Prozent. Schuldezernent Krützberg hat sich Ende Dezember an das Schulministerium gewandt und auf die prekäre Schulsituation in Duisburg hingewiesen. Das Land habe zwar auf die Zuwanderungssituation mit der Zuweisung zusätzlicher Lehrerstellen reagiert, aber diese Stellen seien in Duisburg nur sehr schwer zu besetzen. Zum 1. November 2016 hätten in Duisburg theoretisch 182 zusätzliche Pädagogen ihren Dienst antreten können, aber lediglich 84 gekommen.

"Die betroffenen Schulen sind mittlerweile kaum noch in der Lage, die an sie gestellten Herausforderungen zu meistern", hat Krützberg geschrieben. Aus seiner Sicht ist es ein Problem, dass sich die Bewerber quasi aussuchen können, wohin sie gehen wollen. Helfen könnte hier ein zentral gesteuertes (befristetes) Zuweisungsverfahren, schlägt der Dezernent vor und regt weiter an, Lehrkräfte der Sekundarschule I vorübergehend in Grundschulen zu versetzen und Lehrern, die in sozial benachteiligten Städten wie Duisburg arbeiten, eine finanzielle Zulage zu gewähren.

Mehr Schüler erfordern aber nicht nur mehr Lehrer, sondern auch zusätzliche Klassenräume - und das zügig. Der Bedarf liegt bei den Grundschulen vorwiegend im Stadtbezirk Hamborn mit Schwerpunkt Marxloh und bei den weiterführenden Schulen ebenfalls in Hamborn sowie im Bezirk Mitte.

Die Stadt plant bereits seit Monaten, sogenannte mobile Klasseneinheiten (Container) aufzustellen, bis an den jeweiligen Schulen entsprechende Erweiterungen (Umbau/Neubau) zur Verfügung stehen. Diese mobilen Einheiten müssen angesichts der Anmeldezahlen an Grundschulen zwingend schon bis zum Sommer zur Verfügung stehen. Allein im Duisburger Norden werden zusätzlich zu den bereits beschlossenen 15 Einheiten an vier weiteren Grundschulen (Schule am Röttgersbach, Schule am Park, Hans-Christian-Andersen-Schule und Schule Marienstraße) solche mobilen Klassenräume benötigt. Im Bereich der weiterführenden Schule wird noch mit einer Zahl von 18 mobilen Klassenräumen geplant. Zu Besserung Planung erarbeitet die Stadt derzeit ein Raumprogramm für Duisburgs Schulen, das bis zum Sommer vorliegen soll.

(RP)
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