Duisburg Schönheitsschlaf für die Äpfel

Duisburg · Duisburg Landwirte fuhren bislang in diesem Jahr gute Ernte ein. Daran hat auch der kurze Wintereinbruch in den vergangenen Tagen nichts geändert.

 Nomen est omen: Im Apfelparadies an der Grenze zu Düsseldorf liegt in der Auslagen reiche Ernte. Vom heimischen Einlagern raten die Experten dort übrigens ab. Im Apfelparadies werden die Früchte quasi in einen Schönehitschlaf versetzt, um Frische und Aroma zu erhalten.

Nomen est omen: Im Apfelparadies an der Grenze zu Düsseldorf liegt in der Auslagen reiche Ernte. Vom heimischen Einlagern raten die Experten dort übrigens ab. Im Apfelparadies werden die Früchte quasi in einen Schönehitschlaf versetzt, um Frische und Aroma zu erhalten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der trockene Frühling habe erst Anlass zu Sorgen gegeben, sagt Landwirt Reinhard Mosch. Doch es kam zum Glück anders. Denn die Ernte sei dieses Jahr sogar überdurchschnittlich gut ausgefallen, trotz schwankender Wetterlaunen, zieht er Bilanz. "Es gab auch viele Sonnenstunden, in denen wir die Ernte gut einholen konnten." Gerste, Weizen, Dinkel und Raps - diese Feldfrüchte hat der Mündelheimer bereits eingefahren. "Jetzt stehen noch Zuckerrüben und Mais aus." Selbst der Regen der vergangenen Tage kann seine Laune nicht verschlechtern. Er sei sogar ganz gut. "Denn die Böden waren vorher wie ausgetrocknet."

Wenn allerdings der Regen zur wichtigen Zeit ausbleibt, was dann? "Wenn es Petrus nicht macht, dann erledigen wir das eben selbst", sagt Hermann Blomenkamp. "Wir haben Beregnungsanlagen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen genügend Wasser haben." Er baut im Duisburger Süden Gemüse an und vor allem Kartoffeln. In den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren seien die Beregnungsanlagen "nie im Stall geblieben", sagt Blomenkamp. Denn die Kartoffeln benötigten mittlerweile dauerhaft Bewässerung - die extremen Wetterumschwünge würden ihren Teil dazu beitragen, so der Landwirt. Aber auch die Sorten seien immer anspruchsvoller: "Wir haben viele dünnschalige Kartoffeln und nicht mehr so robuste Sorten wie früher." Allerdings stehe auf seinem Hof die Qualität der Produktion im Vordergrund, nicht die Menge.

Zum Herbst gehört aber nicht nur die Kartoffelernte, sondern auch die der Kürbisse. Die Nachfrage ist vor Halloween besonders groß. Für viele gehört auch eine Kürbiscreme-Suppe ins herbstliche Menü.

Wer gerne Obst aus der Region isst, kann sich an der diesjährigen Apfel-Ernte bedienen. Diese sei zumindest auf den Baumwiesen beim "Apfelparadies" gut ausgefallen: "Wir hatten dieses Jahr keinen Hagel, das ist für uns ganz wichtig. Die Ernte ist dieses Jahr gut," sagt Lena Dattler. Sie lebt und arbeitet auf dem Hof ihrer Eltern Rudolf und Christine Schumacher. Seit 1780 Jahren ist der Hof im Besitz der Familie.

Das "Apfelparadies" hat diesmal einen außergewöhnlichen "Hingucker" im Angebot. Er hat nicht nur den Namen "Roter Königsapfel", sondern überrascht mit seinem rotem Fruchtfleisch. Mittlerweile neige sich die Ernte dem Ende zu, und die außergewöhnliche Sorte sei fast komplett zu Saft und Mus verarbeitet worden, sagt Dattler. Es gebe aber auch für den Winter einen Vorrat, zum Beispiel der Sorten Braeburn und Pinova. Spricht eigentlich etwas dagegen, Äpfel im heimischen Keller einzulagern? "Ich würde empfehlen, immer höchstens die Menge des Bedarfs für eine Woche einzukaufen", sagt Dattler. "Wir lagern unsere Äpfel unter speziellen Bedigungen, damit auch der Geschmack langfristig erhalten bleibt." Die Temperatur und der Sauerstoffgehalt in den Lagerräumen würden runtergeschraubt, damit die Äpfel "in eine Art Schönheitsschlaf versetzt werden". Wer das Obst zuhause lagert, habe beim Geschmack und Aroma schnell Einbußen.

(zuew)
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