Rockerstreit mit Maschinenpistole Satudarah-Mitglied vor Gericht

Duisburg · Im Rockermilieu wird mit harten Bandagen um die Vormachtstellung gekämpft. Selbst vor Schüssen mit einer Maschinenpistole wird nicht zurückgeschreckt. In Duisburg steht deshalb ein Mitglied des verbotenen Satudarah-Clubs vor Gericht.

 Prozessauftakt in Duisburg.

Prozessauftakt in Duisburg.

Foto: dpa, mjh

Mit einer Maschinenpistole soll ein Mitglied des inzwischen verbotenen Rockerclubs Satudarah in Duisburg vor gut zwei Jahren auf den Kiosk eines Hells Angels-Rockers geschossen haben. Seit Dienstag muss sich der 27-Jährige dafür vor dem dortigen Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft sieht in der Attacke eine Vergeltungsaktion. Zuvor sei ein Satudarah-Rocker verletzt worden. Außerdem geht es im Prozess um den Schmuggel und Handel mit vier Kilo Amphetamin. Auf der Anklagebank sitzen vier weitere Satudarah-Mitglieder.

Die Schüsse mit der Maschinenpistole waren in den frühen Morgenstunden am 18. Februar 2013 gefallen. Laut Anklage stammte die Waffe von einem befreundeten Satudarah-Club in den Niederlanden. Bei der Tat war sowohl an dem Kiosk als auch an einem benachbarten Friseursalon Sachschaden entstanden. Menschen wurden nicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass bei der Tat ein Schalldämpfer verwendet wurde.

Im Prozess haben sich die 27 bis 44 Jahre alten Angeklagten noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Nach Angaben eines Gerichtssprechers basiert die Anklage im Wesentlichen auf den Aussagen des ehemaligen Präsidenten des Duisburger Satudarah-Chapters, der im Januar 2014 bereits zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Er hatte nach seiner Festnahme umfassend mit der Polizei zusammengearbeitet. Für den Prozess sind vorerst neun weitere Verhandlungstage bis zum 1. Juli vorgesehen.

(lnw)
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