Duisburg Satelliten helfen beim Heizen

Duisburg · Das Sparkassen-Gebäude am Kuhlenwall wird mit modernsten Heizungsanlagen ausgestattet. Ziel der Sanierung ist es, ökologische und ökonomische Bewertungskriterien in Einklang zu bringen und so Energie und Geld zu sparen.

Vom Sparkassen-Gebäude am Kuhlenwall steht nur noch ein fragil-anmutendes Gerippe. Erst jetzt, wo die Fassadenverkleidung abgerissen ist, wird deutlich, wie grau und dunkel das Gebäude dort gewesen ist. Im Mai 2011 werden die Sparkassen-Mitarbeiter an dem Standort in ein Haus zurückziehen, das trotz seines Alters von mehr als 30 Jahren nicht nur modern aussieht. Die planende SGE Stüdemann Grundbesitz- und Entwicklungsgesellschaft hat die Düsseldorfer Firma Intecplan ins Boot geholt, um auch bei der energetischen Sanierung Maßstäbe zu setzen. Denn im Sparkassengebäude sollen die Nebenkosten keine zweite Miete ausmachen, so Manfred Stüdemann. Niedrige Energiekosten werden die Immobilie zu einem gefragen Mietobjekt machen, ist Stüdemann sicher. Von den künftig zur Verfügung stehenden 10 600 Quadratmetern wird die Sparkasse 7800 nutzen. Der übrige Raum wird frei vermietet – so ist geplant.

"Intelligente" Heinzung

Stefan Urban, Projektleiter bei Intecplan, nennt einige Besonderheiten, die das Gebäude für die Miete zahlenden Nutzer so attraktiv machen wird. Um Energie zu sparen schaltet sich beispielsweise automatische die Heizung ab, wenn jemand in den oberen Etagen ein Fenster öffnet. Im Erdgeschoss macht die Lüftung eine Pause, wenn die Außentüren offen stehen. In der Tiefgarage brennt nur Licht, wenn sich dort Menschen befinden. Und auch in den Fluren wird es automatisch dunkel, wenn sich keiner dort aufhält. "Intelligente" Heizungen nutzen satellitengesteuerte Wettervorhersagen, um die erwartete Außentemperatur in Einklang zu bringen mit der gewünschten Raumtemperatur.

In der Bausumme von 24 Millionen Euro macht die Technik mit einem Anteil von fünf Millionen Euro einen dicken Batzen aus. Berend Virgils, bei der Sparkasse Duisburg verantwortlich für Sonderprojekte, Tochtergesellschaften und Stiftungen, ist überzeugt, dass bei diesem Umbau ökonomische und ökologische Bewertungskriterien im Einklang stehen. Ursprünglich sollte die energetische Sanierung auf bundeseinheitlichen Richtwerten von 2007 erfolgen. Gebaut wird jetzt auf der Grundlage der schärferen Vorgaben für 2009, und zwar so, dass diese deutlich unterschritten werden. Das gelingt auch dadurch, dass der Fassadendämmung ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt wird. Sie erhält eine 19 Zentimeter dicke Isolierung aus Mineralwolle, fast so dick wie ein Din-A-4-Blatt lang ist. "Außergewöhnlich dick", bescheinigt Stefan Urban, der schon viele Gewerbeimmobilien energetisch umgebaut hat.

(RP)
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