Duisburg Salafisten sollen in Reisebüro radikalisiert worden sein

Duisburg · Führt die Spur der beiden Salafisten, die verdächtigt werden, im April auf den Sikh-Tempel in Essen ein Attentat verübt zu haben, nach Duisburg? Die beiden sollen regelmäßig ein Reisebüro in Rheinhausen-Mitte besucht haben, dessen Inhaber Hasan Celenk ist.

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Darüber berichtete am Sonntagabend zumindest die Sendung "westpol" im WDR. Für die Duisburger Polizei ist Hasan Celenk kein Unbekannter. Er wird schon seit einiger Zeit von den Behörden beobachtet. Er hat auch schon einige so genannte Gefährderansprachen über sich ergehen lassen müssen, in denen er darauf hingewiesen wurde, dass die Polizei ihn im Auge behält. Ob es konkrete Gründe für diese Ansprachen gibt, dazu sagt weder die Polizei in Duisburg noch die federführende in Essen aus ermittlungstechnischen Gründen etwas.

Bekannt ist, dass in Hinterräumen des Reisebüros Arabischunterricht stattgefunden hat. Möglicherweise nutzt Hasan Celenk die Räume auch als "Moschee". Die Erkenntnisse, die die Polizei bislang zu dem Rheinhauser sammeln konnte, reichen allerdings nicht aus, um Anklage gegen ihn zu erheben. Die Polizei konnte gestern weder bestätigen noch dementieren, dass sich die beiden Tatverdächtigen aus Essen tatsächlich in dem Reisebüro aufgehalten haben. Ob der Inhaber zur Salafistenszene gehört oder diese aktiv unterstützt, ist wohl ebenfalls noch nicht gesichert. Doch der Verdacht steht im Raum, dass Hasan Celenk als Iman aufritt und Kontakte zu Salafisten in Syrien unterhält. Gegenüber dem WDR und anderen Medienvertretern hatte Celenk bislang erklärt, dass er die beiden in Essen festgenommenen Männer nicht kenne. Er gab zu, dass er Arabischunterricht gegeben und mit anderen den Koran gelesen habe. Nach der Gefährderansprache habe er allerdings diese Aktivitäten abgebrochen.

(hch)
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