Duisburg Rahmer schwimmen auf der Dartwelle

Duisburg · In dem örtlichen Sportverein setzen einige Mitglieder auf spitze Pfeile statt auf Fußball. "Westside Rahm" nennt sich die Truppe, in der Spaß an dem Spiel, das derzeit einen Boom erlebt, ganz obenan steht.

 Die Mitglieder von "Westside Rahm" trainieren regelmäßig, haben aber vor allem viel Spaß beim Dart spielen.

Die Mitglieder von "Westside Rahm" trainieren regelmäßig, haben aber vor allem viel Spaß beim Dart spielen.

Foto: Christoph Reichwein

"Pock" macht es, als die Pfeile in der Dartscheibe landen. Bei einem guten Wurf wird sich auf die Schulter geklopft und angestoßen. Es herrscht eine vertraute Stimmung. "Freitags kann das hier schon mal länger dauern", sagt Frank Klinker, zweiter Vorsitzender der Turnerschaft Duisburg-Rahm.

Im Rahmer Turnverein gibt es zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder eine Dartmannschaft. Eine Art Wiederaufleben - bereits mit viel Erfolg: Jan Schlemmer-Kreuzmann zählt zu den größten Dart-Talenten in Nordrhein-Westfalen. Der 16-Jährige gewann Anfang des Jahres die Landesmeisterschaft im Steel-Dart.

Die 19-köpfige Mannschaft ist gut gemischt - nicht nur die ältere Riege des Turnvereins zielt und wirft um die Wette. Alle Generationen kommen hier zusammen. Die Altersspanne der Mitglieder im Dartclub, der sich "Westside Rahm" nennt, reicht von 15 bis 80 Jahren. "Viele hier haben in der Vergangenheit zusammen in einer Mannschaft Fußball gespielt", sagt Klinker. "Doch viele können mit zunehmendem Alter beim Fußball nicht mehr aktiv mitmachen." Freundschaften und wöchentliche Treffen wollen die Spieler allerdings nicht missen - aus diesem Grund sieht die Truppe sich beim Darten.

Körperliche Fitness steht beim Darten nicht an erster Stelle - umso mehr ist Köpfchen gefragt: Es sei ein taktisches Spiel, sagt Frank Warmsbach, Vorsitzender des Clubs. So müssen die Teilnehmer bei den Wettbewerben die Punkte im richtigen Verhältnis sammeln, da käme es nicht nur darauf an, immer den besten Wurf zu machen.

Überragende Fähigkeiten beim zielen oder werfen müsse keiner mitbringen für den Sport. Eine ruhige Hand zu haben und einigermaßen zielsicher zu sein, das sei aber schon wichtig, um beim Dart einsteigen zu können, sagt Warmsbach.

Seit circa einem Jahr trainieren die Rahmer mittlerweile. "Wir haben mit fünf Mann angefangen", berichtet Warmsbach. Den Sport an der Scheibe haben sie im Club schon früher betrieben, damals allerdings nur zum Spaß. Der werde bei "Westside Rahm" immer noch großgeschrieben - ein wenig größere Ambitionen steckten mittlerweile aber schon hinter dem Training, sagt Warmsbach. Über einen Sieg freut die Truppe sich immer, auch wenn es nicht das Hauptziel ist. Immer am Dienstag- und Freitagabend trifft die Mannschaft sich. Bei Bier und Zielscheibe unterhalten sich die Sportler über Gott und die Welt, genießen den gemeinsamen Abend und feilen an ihrer Taktik. "Das Miteinander ist uns hier wichtig, darauf kommt es an", sagt Klinker. Und einen großen Vorteil habe der Wechsel vom Fußballplatz zur Dartscheibe schon: "Wir sind immer im Trockenen", sagt Michael Kreuzmann, einer der Spieler von "Westside Rahm". Ans Fenster der Vereins-Stube klopft zugleich der Regen. Auf dem beleuchteten Fußballplatz spritzt der Matsch, während Kreuzmann zum nächsten Wurf ansetzt.

(zuew)
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