Duisburg Polizei hat Einbrecher auf dem Radar

Duisburg · Regelmäßig informiert die Polizei, wo zuletzt eingebrochen wurde.

 Das "Wohnungseinbruchsradar" im Netz: Immer montags aktuell.

Das "Wohnungseinbruchsradar" im Netz: Immer montags aktuell.

Foto: Stephan Eickershoff

Seit gut einem Monat ist in Duisburg das so genannte "Wohnungseinbruchsradar" in Betrieb. Aktuell jeden Montag informiert die Polizei auf ihrer offiziellen Seite im Internet durch Tatort-Markierungen auf einem Stadtplan von Duisburg, wo in der vergangenen Woche Einbrecher unterwegs waren. In der 17. Kalenderwoche vom 25. April bis zum 2. Mai kam es laut dem "Einbruchsradar" (nur) zu 18 Taten, verteilt auf das ganze Stadtgebiet.

Damit sich die Bürger "in ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen", werden sie also künftig "fortlaufend über die genaue Entwicklung der Einbruchskriminalität in der Stadtinformiert" , schreibt die Polizei auf ihrer Website.

Dies ist ein Angebot der Polizei zu mehr Transparenz. Und zugleich ein Appell an die Duisburger, seien es Eigentümer oder Mieter, angesichts der aktuellen Delikt-Lage, mehr für die Sicherheit der eigenen Wohnung zu tun.

Auf der neuen Website zeigt die Polizei alle Delikte ohne Unterscheidung in vollzogene oder versuchte Einbrüche auf. Nicht gezeigt werden die genauen Straßen und Hausnummern der Tatorte - der Datenschutz lässt grüßen.

Einbruchsdelikte sind in Duisburg mehr denn je ein Schwerpunktthema im Kriminalitätsgeschehen: Allein im vergangenen Jahr 2015 wurde die Polizei zu 2220 Tatorten gerufen, das waren 664 Einbrüche mehr als im Jahr 2014 - dies entspricht einer Zunahme an Fällen von 43 Prozent. Dem steht eine Aufklärungsquote von 15,2 Prozent gegenüber: Nur jeder sechste Einbruch wird aufgeklärt. Damit liegt Duisburg aber besser als der Landesdurchschnitt (13 Prozent) und deutlich besser als die Landeshauptstadt Düsseldorf (9,5 Prozent).

"Schon jetzt", sagt Stephan Heggert, Sprecher des NRW-Landesverbandes der Gewerkschaft der Polizei (GdP), "scheitern etwa 40 Prozent aller Einbrüche, weil die Bürger ihre Wohnungen besser absichern." Wenn dieses Gefühl der Mitverantwortung (mehr Eigensicherung und mehr Hinweise auf verdächtiges Geschehen im Quartier) mit dem "Radar" zunehme, dann könne man dem Zuwachs der Einbruchzahlen etwas entgegen stellen.

Dies entbinde aber nicht die Polizei, selber "größere Anstrengungen zu machen, damit endlich die Aufklärungsquote steigt", so der Gewerkschafter.

(sten)
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