Duisburg Polizei ermittelt nach Unfall auf A59

Duisburg · Die Duisburger Polizei glaubt, dass hinter der Reihe schwerer Verkehrsunfälle auf der A59 am Freitagmorgen eine vorsätzliche Tat stehen könnte. Das Kriminalkommissariat hat Ermittlungen aufgenommen.

Hinter der Reihe von Verkehrsunfällen, die gestern Morgen im Berufsverkehr für eine Vollsperrung der A59 gesorgt hatten, steht möglicherweise eine vorsätzliche Tat. Wie die Polizei bekanntgab, hat das Duisburger Kriminalkommissariat 11 nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes gegen die 44-jährige Unfallverursacherin aufgenommen.

Die Falschfahrerin war gestern Morgen gegen 5.30 Uhr mit ihrem Twingo an der Anschlussstelle Dinslaken-Hiesfeld in falscher Richtung auf die A59 in Richtung Duisburg aufgefahren. In Höhe der Anschlussstelle Fahrn stieß sie dann zunächst mit einem Mercedes zusammen. Der wiederum kollidierte mit einem LKW. Die 44-jährige Mercedes-Fahrerin und der LKW-Fahrer blieben unverletzt.

Anstatt ihre Chaosfahrt abzubrechen, drückte die Falschfahrerin weiter aufs Gas. Nahe der Ausfahrt Marxloh kam es dann zu einem zweiten Unfall. Hier touchierte die Frau einen Audi. Der 45-jährige Fahrer und seine beiden Mitfahrer kamen mit einem Schrecken davon.

Doch auch der zweite Unfall veranlasste die 44-Jährige nicht dazu, anzuhalten. Stattdessen fuhr sie weiter und rammte im Bereich des Autobahnkreuzes Duisburg-Nord einen Kia. Dabei erlitten der Fahrer und die Beifahrerin des Kleinwagens schwere Verletzungen. Die Falschfahrerin verletzte sich lebensgefährlich. Alle drei Unfallbeteiligten werden zur Zeit noch im Krankenhaus behandelt.

"Die Unfallverursacherin war bislang noch nicht vernehmungsfähig", sagt Polizeisprecherin Jacqueline Grahl. "Wir wissen also nicht, was die Frau geritten hat." Solche Fälle würden der Staatsanwaltschaft vorgetragen. "Da die Falschfahrerin vor dem schweren Unfall bereits für zwei weitere Unfälle verantwortlich war und nicht angehalten hat, kann man davon ausgehen, dass sie weitere Unfälle zumindest in Kauf genommen hat." Deshalb habe die Kriminalpolizei nun Ermittlungen eingeleitet. Über den Geisteszustand der Frau oder eine mögliche Suizidabsicht lasse sich zur Zeit nicht nichts sagen. "Da müssen wir abwarten, bis sich ihr Gesundheitszustand bessert."

Die A59 war nach dem Unfall über Stunden in beiden Richtungen voll gesperrt. Gegen 9.30 Uhr wurde die Strecke wieder für den Verkehr freigegeben.

(th)
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