Duisburg Physik-Wettbewerb für Schüler: Mit Haushaltsgummis zaubern

Duisburg · Die trauen sich was! Etwa 600 Schülergruppen stellen sich in diesem Jahr den freestyle-physics an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie kommen aus den Klassen 5 bis 13 und zeigen vom 16. bis zum 18. Juni ihre besten Erfindungen. Der Physik-Wettbewerb wird bereits seit 2008 von der Stiftung Mercator gefördert.

 Ein raffinierter Aufbau für eine Kettenreaktion. Damit traten Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums in Rumeln in einem früheren Wettbewerb an.

Ein raffinierter Aufbau für eine Kettenreaktion. Damit traten Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums in Rumeln in einem früheren Wettbewerb an.

Foto: Archiv

Neu sind diesmal die Ideen rund um Ahornsamen und für einen Schaschlikkran. Jährlich beschäftigen sich etwa 2000 Physikfans intensiv mit den Aufgaben. Um mehr Schüler aus Nichtakademikerfamilien für den Wettbewerb zu begeistern, haben erstmals vier Lehramtsstudierende die Aufgaben direkt in die Schulen mitgenommen und gezielt potenzielle Teilnehmer angesprochen. Dort veranstalten sie freestyle-physics-AGs und unterstützen die Nachwuchstüftler bei ihrer Arbeit.

"Ich freue mich über diese neue Initiative und bin gespannt auf die Konstruktionen", sagt Organisator Dr. Andreas Reichert von der Fakultät für Physik.

Die Präsentation der sechs Aufgaben ist auf drei Tage verteilt. Monatelang haben die Schüler an ihren Lösungen gebastelt. Jeweils zwischen 13 und 16 Uhr stellen die Teilnehmer ihre Ergebnisse auf dem Duisburger Campus am Forsthausweg vor. Das Programm im Einzelnen:

So wie diese vom Baum trudeln, soll ein 5 bis 10 Gramm leichter Papierflieger senkrecht und so langsam, wie es geht, zu Boden sinken.

Ziel der Aufgabe ist es, eine Wassermühle oder ein Kraftwerk zu entwickeln, das ein Gewicht möglichst hoch hebt.

Die Schüler sollen ein Boot bauen, das ohne Fernsteuerung ab- und nach ein bis drei Minuten auftaucht.

Aus Holz- bzw. Bambusspießen, aus Haushaltsgummis und Faden gilt es, einen Lastenkran zu bauen. Sein Eigengewicht soll minimal sein, sein Ausleger muss 400 Gramm tragen können.

Gesucht wird eine Reaktion aus phantasievollen Kombinationen vieler sich nacheinander auslösender physikalischer Effekte.

Eine legendäre und äußerst beliebte Aufgabe, bei der eine Rakete entworfen werden soll, die möglichst lange in der Luft bleibt.

Für alle Aufgaben gilt: Wer der Jury aus Physik-Professoren und - Doktoren eine besonders originelle Lösung präsentiert, darf auf einen Sonderpreis hoffen. An den Vormittagen der Finaltage führen Wissenschaftler durch ihre Labore und halten schülergerechte Vorträge.

Die Stiftung Mercator unterstützt den Wettbewerb seit 2008 mit insgesamt 600.000 Euro. "Freestyle-physics ermöglicht Schülern, auf kreative und spielerische Weise naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten zu erproben. Wir wollen junge kluge Köpfe aus allen Bevölkerungsgruppen für die Wissenschaft begeistern", sagt Dr. Wolfgang Rohe, Geschäftsführer der Stiftung.

(RP)
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