Duisburg "Paschas" letztes Stündlein hat geschlagen

Duisburg · Rottweiler "Pascha" darf eingeschläfert werden, das hat gestern das Oberverwaltungsgericht Münster in letzter Instanz entschieden. Der Hund hatte wie berichtet am 6. Juli ein zweijähriges Mädchen gebissen und schwer verletzt. Eine Bekannte der Hundehalterin war an diesem Montag mit dem Tier an Rheinufer in Neuenkamp spazierengegangen. Eigentlich hätte "Pascha" einen Maulkorb tragen müssen, tat er aber nicht. Er soll sich von der Leine losgerissen und zunächst den Bruder (4) der Zweijährigen attackiert und den Vater, der sein Kind schützen wollte, gebissen haben, berichteten später Zeugen. Zu ihnen gehörte Dietmar Petrasch, Verwaltungschef des Duisburger Amtsgerichts. Er schilderte später, dass der Hund völlig auf das Mädchen fixiert gewesen sei. Auch noch, als das Kind bereits schwer verletzt am Boden lag, habe er nicht von ihm abgelassen. Die Stadt hatte im Juli unverzüglich entschieden, dass der Hund eingeschläfert werden muss und vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf nach einer Klage der Halterin auch recht bekommen. Doch die Frau ging in die nächste Instanz.

"Pascha" war zunächst im Duisburger Tierheim untergebracht, wurde dann aber verlegt, weil "Pascha-Retter" gegen die bevorstehende Einschläferung massiv protestierten. Wann er eingeschläfert wird, ist nicht bekannt. Die Stadt wies gestern allerdings darauf hin, dass dies zeitnah geschehen wird. Die Hundehalterin und ihre Bekannte, die an diesem Tag mit dem Rottweiler unterwegs war, erwartet ein Verfahren vor dem Amtsgericht.

(RP)
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