Duisburg "Park vor der Haustür" in Bruckhausen

Duisburg · Das Landschaftsbauwerk im Grüngürtel Duisburg-Bruckhausen ist nach acht Jahren fertiggestellt. Die 80.000 Quadratmeter große Anlage schafft einen Abstand zu Thyssenkrupp und dient als Naherholungsgebiet.

 Die Verantwortlichen sind stolz auf den neuen Park. Insgesamt 8,3 Hektar ist die Gesamtfläche der Anlage.

Die Verantwortlichen sind stolz auf den neuen Park. Insgesamt 8,3 Hektar ist die Gesamtfläche der Anlage.

Foto: christoph Reichwein

Eines der größten Städtebaulichen Projekte der Stadt Duisburg ist zu einem Abschluss gekommen. Acht Jahre nach Beginn der Planungen ist der "Park vor der Haustür" nun Realität geworden. "So etwas gab es in Deutschland noch nirgendwo in dieser Größenordnung", sagt Oberbürgermeister Sören Link. Bruckhausen sei ein Stadtteil auf dem absteigenden Ast gewesen. "Durch das Konzept wurde konsequent ein Weg der Stabilisierung und Aufwertung fortgesetzt."

Mit rund 65 Millionen Euro, an denen sich die Städtebauförderung mit etwa 29 Millionen Euro beteiligt hat, ist das Gesamtprojekt Grüngürtel Duisburg-Nord eine Investition in die Zukunft der Stadtteile Bruckhausen, Marxloh und Beeck. "Das war ein intensiver und schwieriger Prozess, aber das Ergebnis ist all Mühe wert gewesen", sagt Link.

2006 wurden vom Rat die ersten Untersuchungen für mögliche Sanierungsmaßnahmen im Duisburger Norden beschlossen. Damit geriet das Projekt ins Rollen. Bereiche in Bruckhausen zwischen der Kaiser-Wilhelm-Straße und der Reiner-/Bayreuther Straße und in Beeck an der Arnoldstraße sollten saniert werden. Dafür mussten in den Stadtteilen Marxloh, Beeck und Bruckhausen insgesamt 127 von 169 Grundstücken privatrechtlich erworben werden. Bis auf eins Objekt sind alle anderen Gebäude Eigentum der Stadt. Einzigartig ist, dass Thyssenkrupp Steel Europe das Projekt Grüngürtel mitfinanziert. "Ich bin sehr froh, dass wir damals das Geld für das Projekt zur Verfügung hatten", sagt Thomas Schlenz, Vorstansmitglied von Thyssenkrupp Europe Steel. "Unsere Verpflichtung ist es nicht nur, unseren Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze zu geben, sondern auch den Menschen rund um unser Werk ein gutes Wohnen zu ermöglichen."

Bis jetzt wurden 161 Gebäude abgerissen, vier weitere Gebäude folgen in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt sind etwa 450 Haushalte mit rund 1000 Personen umgezogen.

"Die Mehrheit ist im Duisburger Norden geblieben. In Bruckhausen sind fast 50 Prozent der Bewohner in den verbleibenden Stadtteil gezogen", sagt Link. Heiner Maschke, Geschäftsführer der EG DU, die als Sanierungsträger mit der Durchführung der Sanierungsmaßnahme beauftragt wurde, glaubt zu wissen warum: "Alle, die ihre Wohnungen verlassen mussten, wurden in aufgewerteten Wohnbestand gelassen, die Leute haben sich also alle verbessert." Das Projekt als solches habe - trotz viel Gegenwind - funktioniert, weil "wir die Bruckhauser von Anfang an mit einbezogen haben", sagt Maschke. Es sollte nicht nur ein Park entstehen, Ziel sei es gewesen, den ganzen Stadtteil aufzuwerten. "Die Bürger haben sich rege bei vielfältigen Beteiligungsaktionen eingebracht und den Weg zum Park aktiv begleitet", sagt Maschke.

Entstanden ist nun ein Landschaftsbauwerk mit einer Gesamtfläche von 8,3 Hektar. Die Wege sind barrierefrei, es gibt Ruhebereiche und verschiedene Spielflächen mit diversen Beschäftigungsmöglichkeiten, wie etwa einem Kletterturm, einer Schaukel, einer Rutsche, Fitnessgeräten und vielem mehr. 120 Bäume mussten zur Realisierung des Projektes gefällt werden, davon konnten aber 90 Bäume des Bestandes erhalten werden.

"Außerdem wurden 525 Bäume neu gepflanzt. Das ist mir ganz wichtig, weil es zeigt, dass Duisburg eine grüne Stadt ist und bleibt", sagt der OB. Geld, das aus den Investitionen übrig geblieben ist, wird zukünftig in die Pflege des Parks investiert. Heiner Maschke: "Die nächsten 30 Jahre sind gesichert, damit der Park dauerhaft sein wird, was er jetzt ist: ein Kleinod direkt vor der Haustür."

(RP)
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