Duisburg "Onkel Wolle" berät beim Autokauf

Duisburg · Im Technologiezentrum "Tectrum" hat sich ein junges Unternehmen angesiedelt, das Kunden beim Kauf eines Gebrauchtwagens begleitet, damit ärgerliche Fehlkäufe vermieden werden.

 Die Gründer und die Partner im Geschäft (v.l.): Markus Lambricht, Marcus Verbeeten (Motoo Systemzentrale), Katja Lambricht, Gianna Guardabasso und Ralf Meurer (GFW Duisburg).

Die Gründer und die Partner im Geschäft (v.l.): Markus Lambricht, Marcus Verbeeten (Motoo Systemzentrale), Katja Lambricht, Gianna Guardabasso und Ralf Meurer (GFW Duisburg).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das junge Start-Up-Unternehmen GKM Fuhrwerk Solutions bietet Betreuung beim Autokauf an - auf der eigenen Online-Plattform "Onkel Wolle". Gestern präsentierten die "Erfinder" das Angebot im Technologiezentrum Tectrum an der Bismarckstraße in Neudorf.

Namensgeber für das Geschäftsmodell von Katja Lambricht, Gianna Guardabasso und Markus Lambricht ist Katja Lambrichts Onkel Wolfgang, "der bei uns immer Wolle heißt", sagte sie. Onkel Wolle, der Kfz-Mechaniker ist, stand den Lambrichts bei einem Autokauf zur Seite - und damit war bei den jungen Unternehmern die Idee geboren: Eine Betreuung beim Autokauf, quasi ein "Onkel Wolle für jeden", wie Katja Lambricht sagte. Im Oktober 2015 gründeten die drei Jungunternehmer die GKM Fuhrwerk Solutions UG. Zielgruppe der Firma sind Kunden, die ein Budget unter 15.000 Euro haben und einen Gebrauchtwagen von Händlern oder Privatpersonen kaufen möchten. Wer sich beim Kauf nicht sicher ist und auch keinen erfahrenen Schrauber an seiner Seite hat, ist hier genau richtig. Der Betreuer ist ein bei Onkel Wolle gelisteter Mechaniker. Zum Preis von 119 Euro begutachtet dieser den Wagen und sagt, ob der verlangte Preis angemessen ist und wie viel der Wagen wert ist. Der Kunde bekommt außerdem einen Gutschein im Wert von 20 Euro für eine Werkstatt. Wenn sich der Wagen als Mogelpackung entpuppt und eine weitere Begutachtung bei einem anderen Fahrzeug anfällt, verrechnet Onkel Wolle den Gutschein bei der nächsten Beratung. So kostet die nächste Runde 99 statt 119 Euro. "Es ist auf jeden Fall günstiger als ein Fehlkauf", sagt Markus Lambricht. Der Service kann im Internet unter www.onkel-wolle.de gebucht werden.

Unter den Partnern, die Betreuer zur Verfügung stellen, ist auch die Motoo Systemzentrale, die zu der Hans Hess Autoteile GmbH gehört. "Erst kam für uns eine Zusammenarbeit mit einem Werkstättenverband nicht in Frage", berichtete Katja Lambricht. Warum eigentlich? "Wir möchten nicht nur ein Netzwerk dirigieren, sondern dass die einzelnen Werkstätten gerne mit uns zusammenarbeiten und Spaß daran haben." In Marcus Verbeeten, Leiter der Motoo Systemzentrale, hätten sie einen passenden Partner gefunden. Lambricht: "Motoo hat uns schließlich überzeugt." Zurzeit werden die Postleitzahl-Bezirke drei, vier, fünf und sechs abgedeckt.

Die drei Gründer der GKM Fuhrwerk Solutions haben sich in der Universität Duisburg-Essen beim BWL-Studium kennengelernt. "Gianna und ich haben auch schon früher zusammengearbeitet. Deshalb wussten wir, dass wir gut miteinander arbeiten können", sagte Markus Lambricht.

Bei der Entwicklung ihrer Ideen und Angebote bekommen die Drei Unterstützung von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) Duisburg. "Wir unterstützen Gründer auf unterschiedliche Weise", sagte Ralf Meurer, Geschäftsführer der GFW Duisburg. Dazu gehört nicht nur Hilfe bei der Suche nach Räumlichkeiten oder Investoren, sondern auch ein Fundament für einen erfolgreichen Start ins Unternehmertum.

So bietet die GFW an, bei dem Gründerwettbewerb GRIID (Gründungsinitiativer Innovation Duisburg) teilzunehmen. Mit einer Skizze der eigenen Idee können sich Gründer um die Teilnahme an einem Kursusprogramm bewerben. In "small business management (sbm)"-Seminaren und Workshops werden den Teilnehmern Grundlagen in praktischer und theoretischer Arbeit in einem Unternehmen vermittelt. Zum Abschluss erstellen die Teilnehmer als Orientierungshilfe einen eigenen Businessplan. Außerdem erhalten sie ein sbm-Zertifikat.

Auch Guardabasso und die Lambrichts haben das Programm erfolgreich durchlaufen. "Ich finde, dass ich während GRIID als Unternehmerin gereift bin", sagte Katja Lambricht. Onkel Wolle ist im Tec-Base des Tectrum einquartiert, Mitte März endet die Pilotphase. Dann geht's auf Investorensuche.

Werkstätten, die an einer Zusammenarbeit mit Onkel Wolle interessiert sind, können sich über das Formular auf www.onkel-wolle.de mit der Firma in Verbindung setzen.

(zuew)
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