Duisburg Niedrige Zinsen machen Arbeit schwerer

Duisburg · Die Sparkasse Duisburg will mit aller Macht denkbaren Strafzinsen entgegenarbeiten. Im vergangenen Jahr ist ihr das erfolgreich gelungen. In vielen Bereichen freute sie sich über Zuwächse.

 Der Vorstand (von links): Helge Kipping, Dr. Joachim Bonn, Ulrich Schneidewind und Uwe Haddenhorst.

Der Vorstand (von links): Helge Kipping, Dr. Joachim Bonn, Ulrich Schneidewind und Uwe Haddenhorst.

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Für die Kämmerer von Duisburg und Kamp-Lintfort gibt es wie in der Vergangenheit auch in diesem Jahre wieder einen dicken Scheck von der Sparkasse. Trotz erheblich schwieriger gewordener Rahmenbedingungen überwies das Geldinstitut an seine beiden Trägerkommunen insgesamt 5,7 Millionen Euro. 5,2 Millionen Euro davon für Duisburg.

Doch dieser Betrag ist nur ein Teil der "Bürgerdividende", wie es Sparkassenchef Dr. Joachim Bonn formuliert. Aus dem Bilanzgewinn schüttet sie inklusive Gewinnausschüttung und kommunaler Steuern rund 12,3 Millionen Euro aus. "Unserer Engagement findet hier vor Ort statt für eine lebenswerte Region und einen starken Wirtschaftsstandort", so Dr. Joachim Bonn. Viele Gemeinwohlaktivitäten könnten die beiden Städte ansonsten nicht finanzieren.

Für Bonn war das Geschäftsjahr 2015 trotz der schwierigen Zinssituation ein durchaus zufriedenstellendes. Zuwachs bei den Privat- und Firmenkundenkrediten, mehr Immobiliengeschäfte und höhere Einlagen, Zuwachs bei Versicherungen, Bauspar- oder Rentenverträgen - alles das kennzeichnet die Bilanz für 2015. Um die Kunden auch künftig nicht mit Negativzinsen belasten zu müssen, sind allerdings immer größere Anstrengungen - wie Einsparungen an anderer Stelle - notwendig. Mit einem Bilanzgewinn von fünf Millionen Euro wurde das Vorjahresergebnis (6,1 Millionen) zwar nicht erreicht, "aber mit Blick auf die Gesamtumstände halten wir den Jahresüberschuss in dieser Höhe für zufriedenstellend und haben uns in schwierigen Zeiten gut geschlagen", dankte der Vorstandsvorsitzende seinen Kollegen und Mitarbeitern.

Die Bilanzsumme stieg von 5,4 auf 5,5 Milliarden Euro. Die Sparkasse schloss 17 Prozent mehr Konsumentenkredite ab und finanzierte 19 Prozent mehr Immobilienkäufe. Der Kreditbestand lag am Ende des Jahres bei knapp 3,8 Milliarden Euro, das Volumen der Kreditzusagen bei 703,9 Millionen Euro. Vor allem Privatkunden hätten sich durch die niedrigen Zinsen zu mehr Konsum ermuntern lassen, stellte die Sparkasse fest. Das Geld benötigten sie unter anderem zum Immobileinkauf. Mit 214 Millionen Euro finanzierte die Sparkasse noch mehr als im Vorjahr (179). Trotz niedriger Zinsen entschieden sich die Kunden aber auch dazu, ihr Geld anzulegen (4,2 Milliarden Euro Kundeneinlagen). Wer allerdings sein Geld nur aufs Sparbuch legt, gehört zu den Verlierern. Diese Art von Altersvorsorge sei nicht zielführend, warnt Bonn. Besser: Immobilien- und Aktienfonds. Früher hätte es immer geheißen, man muss sich den Kauf von Wertpapieren leisten können. "Heute muss man es sich leisten können, keine Wertpapiere zu haben", sagt Bonns-Vorstandskollege Ulrich Schneidewind.

Insgesamt führt die Sparkasse Duisburg rund 260 000 Girokonten. Davon sind (zu den üblichen Konditionen) 1400 von Asylsuchenden eröffnet werden, deren Zahl bis zum Ende dieses Jahres voraussichtlich auf 4000 ansteigen werden. Das Geldinstitut beschäftigte im vorigen Jahr 1253 Mitarbeiter, darunter 75 Auszubildende.

(RP)
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