Duisburg Neuntklässler erkunden Duisburger Firmen

Duisburg · Rund 250 Schüler waren gestern mit der Straßenbahn unterwegs, um die Ausbildungsmöglichkeiten bei Unternehmen an dieser Route zu erkunden. 50 Prozent wissen noch nicht, was sie später machen wollen.

 Ausbilder Stephan Hombergen von den Stadtwerken zeigt den Schülern, wie man Metall mit einer Flamme schneidet.

Ausbilder Stephan Hombergen von den Stadtwerken zeigt den Schülern, wie man Metall mit einer Flamme schneidet.

Foto: Christoph Reichwein

Unter dem Motto "Wir schaffen Verbindungen" sind gestern mehr als 250 Schüler aus Duisburger Schulen mit der Straßenbahnlinie 903 zu elf verschiedenen Ausbildungsbetrieben unterwegs gewesen. Jeder von ihnen durfte sich zwei bis drei Betriebe auswählen. Die Neuntklässler aus Schulen, die ebenfalls entlang der 903 angesiedelt sind, erfuhren auf diese Weise, welche Ausbildungsberufe mittels der Straßenbahn problemlos erreichbar sind.

Für einige der Schüler führte der Weg zunächst zur Agentur für Arbeit, wo sie von Geschäftsführer Ulrich Käser persönlich empfangen wurden. Dort informierten sie sich über den Beruf als "Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen" und den Hochschulstudiengang zum Bachelor of Art der Bundesagentur für Arbeit. Für Käser besitzt eine solche Ausbildungstour einen hohen Stellenwert: "Eigentlich sollten wir diese Tour nicht nur im Rahmen der "Woche der Ausbildung" machen, denn viele junge Menschen ahnen gar nicht, welche beruflichen Möglichkeiten es im nahen Umfeld gibt. Mit der Linie 903, die die Stadt Duisburg von Nord nach Süd wie ein verbindendes Band durchzieht, wird eine unmittelbare Verbindung zu vielen Unternehmen entlang der Strecke hergestellt. Die 903 eröffnet so viele Chancen auf eine Ausbildung direkt vor der Haustür", sagte er.

Rund 50 Prozent der Schüler wüssten zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau, welche Berufsausbildung sie einmal machen wollten. Einige haben aber auch schon ziemlich genaue Vorstellungen: "Ich möchte nach dem Schulabschluss eine schulische Ausbildung zur Kinderpflegerin machen und danach eine Weiterbildung zur Sozialpädagogin", erzählte die 14-jährige Helin von der Gesamtschule Meiderich. Ihre Schulkollegin Aleyna (15) plant eine Berufsausbildung zur Frisörin und Visagistin. "Meine Tante ist Frisörin, der Beruf gefällt mir sehr gut", sagte sie. Wie unterschiedlich die Vorstellungen sind, zeigte der Berufswunsch einer weiteren Schülerin: Sie möchte Tierpflegerin werden und hatte sich eigeninitiativ dazu sogar schon beim Duisburger Zoo mit Informationen versorgt.

Auch die Stadtwerke und die DVG unterstützen die Woche der Ausbildung: "Wir arbeiten schon seit vielen Jahren eng mit der Arbeitsagentur zusammen, wenn es um die Besetzung unserer Ausbildungsplätze geht", sagte Thomas Feser, Leiter Ausbildung im Konzern der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV). "Es ist wichtig, Schülern bereits frühzeitig Einblicke in einzelne Berufsbilder zu geben, damit sie sich orientieren können, welche Ausbildung passt." Der DVV-Konzern bietet derzeit 101 jungen Menschen eine Ausbildung in zwölf verschiedenen Berufen.

Von einigen davon konnten sich die Jugendlichen bei einem Rundgang selbst ein Bild verschaffen. So konnten sie in der Werkstatt den Industrie- und Anlagenmechanikern über die Schulter schauen und - mit dunklen Brillen geschützt - dabei zusehen, wie der Meister ihnen das Brennen (das Auseinandertrennen von Metall mittels eines Brenngerätes, also das Gegenteil von Zusammenschweißen) demonstrierte. In der Elektrowerkstatt erklärten Auszubildende den Schülern dann, dass man auch als IT-System-Elektroniker und als Fachinformatiker zu 40 Prozent kaufmännische Anteile lernen muss.

(RP)
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