Duisburg Neues über Bergheims feuriges Vermächtnis

Duisburg · Bergheim (szf) Vor zweieinhalbtausend Jahren lebten die Menschen dort, wo heute Bergheim liegt, von Handel und Viehzucht. Im Tod sollten sie ihre Privatsphäre haben; darauf lassen ihre Bestattungsriten schließen. Der spektakuläre archäologische Fund von Bergheim, der Friedhof aus der Eisenzeit, wird jetzt in einer Broschüre vorgestellt.

Das neue Heft der Reihe "Duisburger Denkmalthemen" beleuchtet die ersten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich durch die Entdeckung des Gräberfeldes ergeben haben. Die Archäologen fanden auf dem Gelände des Neubaugebietes an der Julius-Leber-Straße mehr als 160 Gräber. Es sind die ersten authentischen Spuren der frühesten Siedler im Raum Bergheim.

Hügel und Gräben für die Toten

Die Menschen der Eisenzeit, etwa 700 bis 450 vor Christus, verbrannten die Verstorbenen auf Scheiterhaufen und setzten die Asche in Ton-Urnen oder einfachen Gruben bei. Um ihren Toten reservierte Orte zu schaffen, legten sie kleine Gräben und Hügel auf dem Friedhof an.

Auch von anderen Plätzen auf Duisburger Stadtgebiet sind ähnliche Friedhöfe und Gräberfelder aus dieser Zeit bekannt, teils müssen sie mehrere tausend Grabhügel und Einzelgräber umfasst haben. Zu nennen ist besonders der riesige Friedhof von Wedau.

Die große Zahl der Gräber zeigt, dass der Raum im Ruhrmündungsgebiet eine ganz besonders große Anziehungskraft auf die Menschen ausgeübt haben muss, um sich hier mit ihren Familien niederzulassen.

Damals schon verkehrsgünstig

Landverbindungen wie der Hellweg und die Flussläufe von Rhein, Ruhr und Emscher waren schon damals äußerst verkehrsgünstige Wege für den Gütertransport und wichtige Kommunikationslinien zwischen den Kulturräumen.

Der Friedhof von Bergheim ist der größte seiner Art in Duisburg, der in den vergangenen knapp 100 Jahren von Archäologen untersucht werden konnte. Seine Bedeutung für die Rekonstruktion der frühen Siedlungsgeschichte im Raum Duisburg und darüber hinaus ist nach Ansicht der Forscher kaum hoch genug einzuschätzen.

Die neue Broschüre der "Duisburger Denkmalthemen" ist kostenlos in Rat- und Stadthaus, in Museen und Bezirksämtern und im Visitor-Center im City-Palais zu haben, oder online unter www.duisburg.de/stadtentwicklung.

(RP)
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