Duisburg Neues Herz fürs Klinikum Niederrhein

Duisburg · Gestern feierte das Krankenhaus in Fahrn Grundsteinlegung für das medizinische Zentrum, in dem unter anderem die Kardiologen künftig ihre Patienten behandeln werden.

 Prof. Dr. Ekkehard Schulz, ehemaliger Thyssenchef, legte gestern in seiner Funktion als Aufsichtsratschef des ev. Klinikums Niederrhein aktuelle Dokumente in den Grundstein für das neue Herzzentrum, das von Meiderich nach Fahrn verlagert wird.

Prof. Dr. Ekkehard Schulz, ehemaliger Thyssenchef, legte gestern in seiner Funktion als Aufsichtsratschef des ev. Klinikums Niederrhein aktuelle Dokumente in den Grundstein für das neue Herzzentrum, das von Meiderich nach Fahrn verlagert wird.

Foto: Pressefoto Andreas Probst

Aktuelle Tageszeitungen, eine Einladung zum Festakt, ein Satz Euro-Münzen, die von Bewohnern des Walter-Cordes-Wohnstiftes zu Papier gebrachten guten Wünsche und eine unterzeichnete Urkunde - all das wurde gestern bei der Grundsteinlegung für das neue Herzzentrum des Evangelischen Klinikums Niederrhein in die Zeitkapsel gegeben. Sie wird nun mit dem Grundstein in dem neuen Gebäude verbaut.

Vor 43 Jahren waren die Evangelischen Krankenanstalten Duisburg-Nord an dem Standort in Fahrn eröffnet worden. Damals wurden bereits die ersten Schwerpunkte für Herz- und Lungenkrankheiten an der Chirurgischen und Medizinischen Klinik gebildet. Neben weiterem Ausbau und Krankenhausübernahmen in den Folgejahren, kam 1988 das damalige Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus in Meiderich hinzu, das in ein Herzzentrum umgewandelt wurde.

Auf dem Gelände in Fahrn klafft ein riesiges Loch von 30 Metern Breite und 80 Metern Länge. Die Grube ist groß genug für das neue Gebäude. Die Kosten für den dreigeschossigen Neubau belaufen sich auf 34 Millionen Euro. Im Untergeschoss werden Technikbereiche entstehen, die Notarztwache untergebracht und die neue Energieversorgung eingebaut. Ebenso finden dort die Zentralsterilisation, das Zentrallabor und die Kardiotechnik ein neues Zuhause. Im Erdgeschoss werden die Zentrale Notaufnahme und der klinische Arztdienst der Chirurgie untergebracht. Dazu kommt eine integrierte Notaufnahme für Patienten mit Brustschmerz - eine so genannte Chest Pain Unit - für die Kardiologie. Auch die Kinderkardiologie und die Kardiochirurgie werden in dem Gebäude beheimatet sein sowie Stationen mit Intensiv- und Normalbetten.

Gegründet wurde das Herzzentrum im Jahr 1989. Hier arbeiten 93 Ärzte. Ende 2018 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein. "Ich bin der Überzeugung, dass wir trotz des ökonomischen Druckes im Gesundheitswesen hervorragend aufgestellt sind und hoffnungsfroh in die Zukunft blicken können. Wir alle wissen, dass der Versorgungsbedarf in unserer Region, in der die Menschen immer älter werden, zunimmt. Dem gegenüber wird das Land auch zukünftig nicht in der Lage sein, mehr Gelder für Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen", sagte Prof. Dr. Ekkehard Schulz, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Niederrhein, und weiter: "Wir stellen uns dieser Herausforderung und sind als Träger bereit, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten über 130 Millionen Euro zu investieren in eine Einrichtung, die in dieser Form eines Herz-, Gefäß- und Kopfzentrums in Nordrhein-Westfalen und auch in Deutschland ihresgleichen suchen wird."

Ebenfalls gestern wurde das Richtfest des neuen Verwaltungstraktes gefeiert. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund acht Millionen Euro. Hier wird auch die Krankenpflegeschule untergebracht werden. Auch Räumlichkeiten für Patienten- und Ärzteveranstaltungen für bis zu 200 Personen finden in diesem Teil des umfassenden Bauprojektes ihren Platz. Der Verwaltungstrakt soll im Dezember dieses Jahres bezugsfertig sein. "Allein im Jahr 2015 werden 25 Millionen Euro investiert. Aufträge von 67 Millionen Euro sind bereits auf den Weg gebracht", so Prof. Dr. Schulz. Die gesamten Baukosten inklusive Cafeteria, Parkplatzerweiterung, Zentralküche, Verwaltung und neuem Herzzentrum belaufen sich auf rund 130 Millionen Euro.

(RP)
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