Duisburg Neues Gewerbegebiet lockt Industrie

Duisburg · Zwischen Homberg und Baerl in unmittelbarer Nähe zum Rhein soll bis 2018 ein neues Gewerbegebiet entstehen. Nachdem gestern der erste Spatenstich gesetzt wurde, laufen nun die Bauarbeiten auf Hochtouren.

 Das unvermeidliche Spatenstich-Bild, unter anderem mit Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum und OB Sören Link (3. und 4. von rechts).

Das unvermeidliche Spatenstich-Bild, unter anderem mit Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum und OB Sören Link (3. und 4. von rechts).

Foto: Tanja Pickartz

Der erste Spatenstich ist gesetzt. Nach über fünf Jahren, in denen das Bauvorhaben geplant und vorbereitet worden ist, beginnen nun die Bauarbeiten am neuen Gewerbegebiet an der Rheindeichstraße zwischen Baerl und Homberg.

Das Projekt unter dem Namen "Gewerbepark Duisburg" ist in zwei Bauphasen unterteilt. Auf einem Grundstück von insgesamt rund 142.500 Quadratmetern sollen bis zum Ende der Baustelle knapp 72.000 Quadratmeter neue Hallenflächen für Industrie, Dienstleistungen und Gewerbe entstehen.

Geleitet und entwickelt wird das Projekt einerseits von Alpha Industrial - einem erfahrenen Unternehmen, das Gewerbe-, Logistik- und Serviceimmobilien entwickelt, realisiert, erwirbt und verwaltet. Partner ist Hagedorn Revital, das sich auf die Wiederherstellung von brachliegenden Industrieflächen spezialisiert hat. Die beiden Unternehmen kooperieren nicht zum ersten Mal: "Seit ungefähr zehn Jahren entwickeln wir gemeinsam Projekte", so Thomas Hagedorn, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma. Anfangs sei seine Firma dabei eher als Dienstleister tätig gewesen, der stillgelegte Industrieflächen wiederbelebt. Mittlerweile würde sie ganze Projekte mitentwickeln.

In einem ersten Bauabschnitt soll zunächst ein Distributionszentrum für die Firma VCK Logistics errichtet werden. Die Firma soll mit 30.000 Quadratmeter Fläche der größte Nutzer des neuen Gewerbegebietes werden. Schon Mitte April 2017 soll das Gebäude fertiggestellt sein und VCK Logistics als Zentrallager für europaweite Lieferungen dienen. Dazu wird das Unternehmen auch etliche neue Arbeitsplätze in Duisburg schaffen.

Zudem sollen in einer weiteren Bauphase zwei weitere Distributionszentren errichtet werden. Unternehmen sollen nach Fertigstellung die Möglichkeit haben, Flächen ab 5.000 bis 40.000 Quadratmeter zu mieten. Dieser Teil des Projektes wird erst realisiert, wenn sich Unternehmen dazu entschließen, an den neuen Standort an der Rheindeichstraße zu ziehen. An Interessenten mangelt es laut Angaben von Alpha Industrial aber nicht, zurzeit würden intensive Gespräche geführt werden. Schon im Jahr 2018 soll der Gewerbepark komplett fertiggestellt sein.

Um die neuen Gewerbeflächen überhaupt realisieren zu können, musste der alte Standort der Holzfabrik Hornitex umstrukturiert werden.

Die alten Mauern der Fabrik wurden seit 2011 abgerissen, um Platz für Neues zu schaffen. Durch den Bau des neuen Gewerbegebietes verhindern Alpha Industrial und Hagedorn, dass die große Fläche dauerhaft brachliegt. Stattdessen bleibt die Fläche weiterhin für die Industrie zugänglich. Ohne das neue Projekt wäre das gesamte Areal zu einer Grünfläche geworden.

Das entspricht auch den Vorgaben der Bundesregierung. Sie verfolgt das Ziel, Flächenversiegelungen - wie sie auch an der Rheindeichstraße durchgeführt worden wäre - bis zum Jahr 2020 auf ein Drittel zu reduzieren. Alte Areale der Industrie oder des Militärs sollen so erhalten bleiben und von Unternehmen genutzt werden. Zwar wird durch das Projekt ein Wirtschaftsstandort erhalten. Ein Nachteil der Wiederherstellung der riesigen Fläche sind jedoch die Kosten. Alpha Industrial geht davon aus, dass in der Regel zehn bis 15 Prozent höhere Kosten anfallen, wenn eine alte Industriefläche neu bebaut wird. Die Gesamtkosten für den "Gewerbepark Duisburg" belaufen sich beispielsweise auf 48 Millionen Euro.

Doch die Vorteile überwiegen: "Das Ziel ist, zukünftig mehreren Unternehmen zu ermöglichen, diesen direkt an der A42 und unweit des weltweit größten Binnenhafens gelegenen Standort strategisch zu nutzen", erklärt Ulrich Wörner, Technischer Geschäftsführer von Alpha Industrial.

(jlu)
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