Duisburg Neuenkamp wird generationengerecht

Duisburg · Die Gebag beteiligt sich mit Ideen und Plänen an einem Landesprogramm. In diesem Zusammenhang will sie viel mehr als nur ihren Wohnbestand sanieren.

Wohnen am Rhein ist in Duisburg nur an ganz wenigen Stellen möglich. Hier dominieren am Ufer die Industrieanlagen. Zu den Stadtteilen, deren Bewohner quasi nur über den Deich bis zum Wasser müssen, gehört Neuenkamp. Doch diese Siedlung zählt wegen der Sozialstruktur nicht gerade zu den bevorzugten Wohngebieten.

Das könnte sich ändern. Denn die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag hat hier Großes vor. Sie hat sich erfolgreich beim Land um die Teilnahme an dem Projekt "Generationengerechtes Quartier" bemüht. Damit kann in dem Stadtteil investiert werden, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Die zwei Landesministerien für Gesundheit und Wohnen stehen hinter diesem Projekt, das von der Bertelsmann Stiftung begleitet wird.

Die Gebag hatte vor einiger Zeit ihre Ideen vorgestellt und damit die Entscheider überzeugt. Nach Aussagen von Anwesenden gelang es Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer mit seinem Vortrag, die Vor- und Nachteile von Neuenkamp trefflich zu beschreiben und zu begründen, warum es sich lohnt, dort zu investieren. Der Stadtteil ist nicht nur überaltert und hat zwischen Rhein und Ruhr eine Insellage, "sondern dort gibt es bemerkenswertes bürgerschaftliches Engagement und einen starken Zusammenhalt", sagt Wortmeyer. Das sei eine gute Basis, um Neues zu entwickeln. Für die Gebag ist der Stadtteil zudem aus dem Grunde interessant, weil mehr als jede vierte Wohnung von ihr vermietet wird.

Zum "Generationengerechten Quartier" wird gehören, diesen Wohnbestand zu modernisieren und auf die Anforderungen der Zukunft zuzuschneiden. Altengerecht und barrierefrei sollen die Wohnungen sein. Zugleich soll der Integrationsgedanke berücksichtigt werden. Attraktiver soll Neuenkamp auch für junge Familien werden, die auf Wohnungssuche sind. Wortmeyer geht davon aus, dass im kommenden Jahr das Auditierungsverfahren so weit gediehen ist, dass in 2017 mit wesentlichen Maßnahmen begonnen wird. Bei diesem Verfahren tauschen die Projektbeteiligten ihre Ideen und Überlegungen aus. Die Realisierung der Vorhaben "kann aber nur mit Beteiligung der Stadt gelingen", so Wortmeyer.

Für Manfred Osenger, selbst leidenschaftlicher Neuenkamper, Bürgermeister und SPD-Ratsherr, ist die Nachricht, dass in "seinem" Stadtteil investiert wird (die Rede von bis zu 55 Millionen Euro) eine Glücksbotschaft. Groß sind seine Hoffnungen, dass für Alt und Jung was getan werden kann. Er kann sich vorstellen, dass in Neuenkamp ein Gesundheitszentrum entsteht, die soziale Betreuung der älteren Bürger verbessert und für die Jugendlichen ein attraktives Zentrum gebaut wird. Und auch die Anbindung Neuenkamps an die Innenstadt sei verbesserungswürdig, findet er.

(RP)
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