Duisburg Nach 40 Jahren der nächste Anlauf

Duisburg · Dieter Steinkamp (55), Chef der Kölner Stadtwerke Rheinenergie kennt Duisburg bestens. Hier ist er geboren und aufgewachsen. Und hier wohnt er nach wie vor. Er ist auch mit dem Duisburger Versorgungs- und Verkehrskonzern (DVV) bestens vertraut. Bis zu einem Wechsel über Krefeld nach Köln vor 13 Jahren gehörte er der DVV-Geschäftsführung an. Gemeinsam mit den Vorständen der Stadtwerke Düsseldorf und Duisburg plant er nun eine Zusammenarbeit (siehe RP von gestern). Aus dem Hause Bungertstraße war dazu gestern nichts Konkretes zu erfahren. Die Gespräche stünden noch ganz am Anfang, hieß es.

Alle drei Stadtwerke stehen vor der gleichen Problematik: Seit der Energiewende sind die Strompreise im Keller, was die drei als lokale Energieerzeuger gleichermaßen hart trifft. Der mächtigen privaten Konkurrenz ergeht es nicht viel besser. Wollen die drei Stadtwerke im zunehmend härter werdenden Konkurrenzkampf überleben, sind strategische Überlegungen wie die Zusammenarbeit mit den Nachbarn unumgänglich.

Vor fast 40 Jahren, am 22. März 1977, hatte es schon einmal einen Anlauf dazu gegeben. Damals unterzeichneten die Stadtwerke aus Köln, Düsseldorf und Duisburg eine stromwirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Namen "Energieversorgung Niederrhein (EVN) GmbH". Mit Inhalten gefüllt wurde diese Kooperation allerdings nie. Nun wird sie offenbar unter neuen Vorzeichen wiederbelebt.

Denkbar sind beispielsweise eine gemeinsame Strom-Verteilungs-Leitstelle oder Kooperationen in Verwaltungsbereichen wie dem Rechnungswesen oder dem Einkauf, oder auch beim Betrieb und Ausbau der Versorgungsnetze unter besonderer Berücksichtigung der Digitalisierung. Wie in Duisburg, so nehmen auch in Köln und Düsseldorf die Kommunalpolitiker direkten Einfluss auf die Unternehmensführung und strategische Ausrichtung.

In allen drei Städten wird somit das Interesse groß sein, dass eine Zusammenarbeit keinen negativen Einfluss auf die Personalentwicklung haben darf.

(hch)
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