Duisburg Musik ist für die Sprachbildung wichtig

Duisburg · Der erste Musikkindergarten der Stadt hat in Neudorf seinen Betrieb aufgenommen. Finanziert wird das Projekt mit Hilfe von zwei Stiftungen.

 An der Wildstraße in Neudorf ist der erste Duisburger Musikkindergarten, dessen Konzept die Verantwortlichen gestern vorgestellt haben.

An der Wildstraße in Neudorf ist der erste Duisburger Musikkindergarten, dessen Konzept die Verantwortlichen gestern vorgestellt haben.

Foto: Christoph Reichwein

In Duisburg wird es ab Januar den ersten Musikkindergarten in der Stadt geben. Dank der finanziellen Unterstützung der Peter Klöckner-Stiftung in Zusammenarbeit mit der niederländischen Schwester-Stiftung Horizon kommt der Evangelische Kindergarten "Wilde 13" in Neudorf in den Genuss dieses besonderen Angebotes.

Musikalische Früherziehung für Kinder gibt es durch die hiesige Musik- und Kunstschule bereits seit vielen Jahren. Doch nun wird sie erstmals jeden Tag durch eine Musikpädagogin der Musik- und Kunstschule in einem Kindergarten für ein bis zwei Stunden stattfinden und so Teil des pädagogischen Konzepts.

Insgesamt hatten sich 16 Kindertageseinrichtungen der Stadt um dieses Projekt beworben, vier kamen in die engere Auswahl. Am Ende fiel die Entscheidung für die Einrichtung an der Wildstraße. "Die Stiftungen finanzieren das Projekt zunächst über drei Jahre mit 75.000 Euro und stellen zusätzlich einen Betrag von 5000 Euro für die Anschaffung von Musikinstrumenten zu Verfügung", erläuterte Felix Henle, Vorsitzender des Vorstandes der Peter Klöckner-Stiftung.

Für einen Politiker gebe es wohl nichts Schöneres als in leuchtende Kinderaugen zu sehen, betonte Oberbürgermeister Sören Link anlässlich der Vorstellung des ersten Duisburger Musikkindergartens. Die Kindertagesstätten-Landschaft sei dank der Stiftung um eine Facette reicher geworden. Wie Dezernent Thomas Krützberg erläuterte, seien in der Vorbereitungsphase intensive Gespräche über das Konzept mit der Stiftung geführt worden. Mit dem Geld wird nun die Stelle bei der Musik- und Kunstschule finanziert. "Das ist prägend für die Kooperation." Die Musikpädagogin soll sich neben der musikalischen Früherziehung der Kinder auch der Weiterbildung von Eltern und Mitarbeitern widmen. Johanna Schie, Leiterin der Musik- und Kunstschule: "Alle sollen von diesem Projekt profitieren."

Welche verbindende Funktion die Musik haben kann, erlebt die Leiterin der Kindertageseinrichtung Heike Schleeberger immer dann, wenn die Zwei- bis Sechsjährigen aus unterschiedlichen Kulturkreisen gemeinsam Singen. "Musik ist für die Sprachbildung der Kinder sehr wichtig."

"Heute ist ein Tag, an dem ich froh sein kann" sangen die Kinder vor ihren Gästen. Froh über die Kooperation zwischen Stiftung, Stadt und Gemeinde zeigte sich auch Pfarrer Winfried Mück: "Die Musik war in den Familiengottesdiensten immer schon ein wichtiger Bestandteil. Jetzt freuen wir uns, dass unserer Arbeit professionell begleitet wird."

Felix Henle hofft, dass im Rahmen der musikpädagogischen Arbeit auch der eine oder andere Musiker den Weg in den Musikkindergarten finden und sich in einem Gästebuch verewigen wird. "So ein Musiker-Gästebuch wurde bei meinen Großeltern in ihrem Haus am Kaiserberg auch geführt", zieht er die Verbindung zwischen seiner Familie, diesem Förderprojekt und dem Engagement der Stiftungen.

(RP)
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