Duisburg Motor des christlich-jüdischen Dialogs

Duisburg · Ein soeben erschienener Band, von Sparkasse und evangelischer Kirche finanziert, erinnert an Heinz Kremers (1926-1988), der auch an der Universität in Duisburg lehrte.

Heinz Kremers (1926-1988) war einer der Pioniere des christlich-jüdischen Dialogs nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Als Professor zunächst an der Pädagogischen Hochschule in Kettwig und dann ab 1972 an der Universität in Duisburg bereitete er theologisch-wissenschaftlich und später aktiv als Synodaler die epochemachende Synodalerklärung der Evangelischen Kirche im Rheinland zur Erneuerung des christlich-jüdischen Verhältnisses vor (1980).

"Heinz Kremers war der Motor des christlich-jüdischen Dialogs in ganz Deutschland und auch in Israel", sagt Hans-Helmut Eickschen, der langjährige Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Das eben in der Neukirchener Verlagsgesellschaft erschienene Buch "Heinz Kremers - Vom Judentum lernen" hält Hans-Helmut Eickschen für sehr wichtig. "Der Dialog muss angesichts so vieler offener Fragen weitergehen", sagt er.

Thomas Kremers, der Sohn des mit 61 Jahren so früh aus dem Leben gerissenen Theologen, ist einer der drei Herausgeber. Zusammen mit Dr. Görge K. Hasselhoff und Professor Bertold Klappert trug er Biographisches, Unveröffentlichtes und Neues zusammen. "Weggefährten und jüngere Autoren zeigen in ihren Aufsätzen, wie die Arbeit meines Vaters und sein Beitrag zu einer nicht-antijüdischen Christologie weitergeführt wird", sagt Thomas Kremers. Im Zentrum von Kremers Theologie stand die Entwicklung einer nicht-antijüdischen Christologie. Das enge Verhältnis der beiden Religionen brachte Heinz Kremers unter anderem so auf den Punkt: "Jesus steht zwischen Juden und Christen auf der Seite der Juden." Für seine Lebensleistung wurde Heinz Kremers 1986 mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet. Die Sparkasse am Niederrhein und die evangelische Kirche im Rheinland finanzierten die Drucklegung des Buches. Lektor Dr. Volker Hampel: "Ich bin stolz, dass das Buch da ist, weil es Impulse für den Dialog über die Grenzen der Weltreligionen hinweg gibt." "Ich erinnere mich, dass Heinz Kremers uns nach dem Gottesdienst immer noch zu einem Nachgespräch über die Predigt einlud. Das sollte man wieder aufgreifen", sagt Hans-Helmut Eickschen.

Das Buch "Heinz Kremers - Vom Judentum lernen" kostet 30 Euro und ist im Buchhandel zu bekommen.

(RP)
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