Duisburg Mit junger Tanzcrew durch den Landschaftspark

Duisburg · Die Moderatorin im gelben Gewand erklärt am Ufer der Emscher, im Jahr 2060 hätten wir es endlich geschafft, den Kindern einen Chip ins Gehirn zu pflanzen, "und mit dieser einfachen Konsole können wir sie fernsteuern". Besucher dürfen Schilder hochhalten mit Worten wie "traurig / krabbeln" oder "eifrig / springen".

 "Moving Place" hieß die Tanzperformance mit 15 Schülerinnen und Schülern, die das Choreografen-Geschwisterpaar Max und Mia Bilitza als futuristische Entdeckungsreise konzipiert hatte.

"Moving Place" hieß die Tanzperformance mit 15 Schülerinnen und Schülern, die das Choreografen-Geschwisterpaar Max und Mia Bilitza als futuristische Entdeckungsreise konzipiert hatte.

Foto: christoph reichwein

So begann jetzt die einstündige Tanzperformance "Moving Place", quer durch den Landschaftspark Nord. 15 junge Performer aus verschiedenen Schulformen und Duisburger Stadtteilen nahmen etwa 50 Interessierte mit auf eine urbane Entdeckungsreise.

Eine Woche lang, täglich fünf Stunden, hatte das Choreografen-Geschwisterpaar Max und Mia Bilitza mit den Kindern und Jugendlichen geprobt. Beide Bilitzas feiern seit einiger Zeit auch internationale Erfolge, bringen ihre Kunst aber regelmäßig zurück nach Duisburg, um auch die Heimatstadt an ihren Ideen teilhaben zu lassen. Überraschende und ortsspezifische Performances, gefüllt mit Bewegungen des Kung Fu, des zeitgenössischen Tanzes und des Tanztheaters im öffentlichen Raum wurde den Zuschauern erwarten.

Basierend auf der Idee einer Welt, in welcher die Grenzen zwischen Computerspiel und Realität verschwommen sind, wurde "Moving Place" zu einem Stück, das nicht nur die Performer in Bewegung brachte. Wir als Publikum begaben uns im Gefolge der Tanzcrew auf das jeweils nächste "Level". An fünf charakteristischen Orten auf dem ehemaligen Industriegelände gab es dann die eigentlichen Aufführungen. So wurde aus einem früheren Erzbunker ein "Garten der Erinnerungen" und die Performer erstarrten darin zu "exotischen Pflanzen". Zu jeder Station wurde uns eine "peinliche" Frage gestellt, die zum Nachdenken anregte, zum Beispiel: "Waren Sie schon einmal so wütend auf sich selbst oder einen anderen Menschen, dass Sie etwas zerstören mussten?"

Nach dem Finale über "Menschlichkeit" auf der Sinterplatz-Wiese gab es dann kräftigen Applaus. Die gelbe Fee entschwand mit einem fröhlichen "Tschü-hüs!"

(hod)
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