Duisburg Missbrauch: Pastor in Ruhestand versetzt

Ein 64jähriger katholischer Pastor, der bislang in der Pfarrei Liebfrauen (Stadtmitte) tätig war, ist vom Bischof des Bistums Fulda in Absprache mit dem Bischof von Essen in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.

Gegenüber der RP erläuterte gestern Stadtdechant Bernhard Lücking den Hintergrund: Vor 16 Jahren hatte sich der Geistliche im Bistum Fulda Messdienern unsittlich genähert. Er wurde von Eltern angezeigt und strafrechtlich belangt. Das Gericht verhängte eine Bewährungsstrafe, der Geistliche wurde nach Duisburg versetzt. Er habe sich, so Lücking, einer langjährigen Therapie unterzogen. Der Pastor hielt sich nach Erkenntnissen Lückings an die Auflage, sich fortan von Kindern fernzuhalten. Der Geistliche arbeitete zuletzt in Hochfeld in der Altenseelsorge.

In den Sonntagsgottesdiensten wurde den Gläubigen von der Kanzel aus dieser Sachverhalt verkündet. Genannt wurde auch der volle Name des Geistlichen, der nach Worten Lückings "offensichtlich sehr leidet”. Für die Abberufung des Geistlichen habe es keinen aktuellen Anlass gegeben. Der betroffene Geistliche, über dessen weiteres Schicksal in der Kirche letztlich Rom entscheidet, werde selber seelsorgerisch begleitet. Die Gläubigen hätten sich nach der "Kanzelbekanntmachung” betroffen und schockiert gezeigt.

(rp)
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