Duisburg Mehr Frauen und Migranten sollen zur Feuerwehr

Duisburg · Die Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp und Innenminister Ralf Jäger diskutierten mit Bürgern und Fachleuten im Huckinger Steinhof über Änderungen des Brandschutz- und Katastrophenschutzgesetzes. Sarah Philipp brachte direkt zu Beginn die Idee, die hinter der "SPD-Fraktion vor Ort"-Veranstaltung steht, auf den Punkt: "Wir beschäftigen uns momentan im Landtag intensiv mit einer Gesetzesinitiative, die Auswirkungen auf die zukünftige Arbeit der Feuerwehren und Hilfsorganisationen vor Ort haben wird. Die geplanten Änderungen wollen wir aber nicht am ,grünen Tisch' entscheiden, sondern gemeinsam mit Ihnen erörtern." Philipp und Jäger lobten nachdrücklich die Leistungen der Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Insbesondere dem ehrenamtlichen Engagement zollten sie großen Respekt.

Jäger stellte in seinem Referat die Eckpunkte der nun geplanten Änderungen des alten Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz (FSHG) zum neuen Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetz (BHKG) vor. Da es seit 1998 nahezu keine Änderungen an dem alten FSHG gegeben habe, bilde es weder die aktuellen gesellschaftlichen, noch die fachlichen Entwicklungen adäquat ab. Geplant sind Regelungen, mit denen im Katastrophenschutz das Krisenmanagement durch die Einsatzleitungen und Krisenstäbe bestimmt wird. Im Bereich Brandschutz ist für öffentliche Feuerwehren die optionale Einrichtung einer Berufsfeuerwehr nur für große kreisangehörige Gemeinden vorgesehen, während kreisfreie Städte Berufsfeuerwehren einrichten müssen.

Außerdem erläuterte Jäger das Projekt "Feuerwehrensache", bei dem etwa Ideen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesammelt werden. "Nicht zuletzt angesichts des demografischen Wandels stehen die Feuerwehren vor der Herausforderung, auch künftig qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Dabei gilt es, mehr Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund einzubinden", so Jäger.

Sarah Philipp moderierte die Frage- und Diskussionsrunde, an der sich Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, der Feuerwehr Duisburg, Vertreter der Werksfeuerwehr Hüttenwerke Krupp-Mannesmann, des Roten Kreuzes und der Gewerkschaft IG BCE beteiligten. So brachten der Leiter der Feuerwehr in Duisburg, Oliver Tittmann, und der Leiter der Werkssicherheit bei HKM, Ulf Keller, ihre Sicht in die Diskussion ein. Begrüßt wurde die geplante Stärkung der Jugendfeuerwehren und die Möglichkeit, Kinderfeuerwehren einzurichten, die an die Aufgaben des Brandschutzes heranführen sollen. Tittmann erklärte, dass die Zusammenarbeit der Feuerwehr in Duisburg mit der Freiwilligen Feuerwehr, den Brandschützern aus den benachbarten Kommunen und den Werksfeuerwehren optimal funktioniere.

(RP)
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