Duisburg Luft okay, Wasser gut, Lärm mangelhaft

Duisburg · Im Umweltbericht des Regionalverbandes Ruhr schneidet Duisburg bei der Luftverschmutzung im Vergleich mit den anderen Ruhrgebietsstädten gut ab. Nachholbedarf gibt es in den Bereichen Lärm, Verkehr und erneuerbare Energien.

 Rauchende Schornsteine, Schiffsverkehr und jede Menge Industrie - in Sachen Umwelt gibt es noch viel zu tun.

Rauchende Schornsteine, Schiffsverkehr und jede Menge Industrie - in Sachen Umwelt gibt es noch viel zu tun.

Foto: IHk

Rauchende Schlote, volle Autobahnen und und jede Menge Industrie - das sind die Bilder, die wohl viele Duisburger von ihrer Heimatstadt im Kopf haben. Angesichts dessen klingen einige Ergebnisse des aktuellen Umweltberichts, den der Regionalverband Ruhr und Duisburgs Umweltdezernent Ralf Krumpholz gestern vorgestellt haben, überraschend erfreulich. Vor allem in den Bereichen Luftverschmutzung und Gewässerqualität schneidet Duisburg darin überdurchschnittlich gut ab. "Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel erreicht", sagt Umweltdezernent Krumpholz. "Das darf uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gesamtergebnis noch immer nicht befriedigend ist."

Der Regionalverband Ruhr hat in der neuen Publikation die Umweltsituation im Ruhrgebiet anhand von 15 Faktoren analysiert. Berücksichtigt wurden dabei die elf kreisfreien Städte sowie die vier Landkreise, die dem Regionalverband angehören. Um ein möglichst ergiebiges Gesamtbild der Umweltsituation in der Region zeichnen zu können, wurden unter anderem die Höhe der Treibhausgasemissionen, die Luftbelastung, der Primärenergieverbrauch, der Anteil an erneuerbaren Energien, die Verkehrssituation und die Lärmbelastung ausgewertet. Erfreulich aus Duisburger Sicht waren dabei vor allem die Auswertung hinsichtlich der Stickstoffdioxid- und Feinstaubbelastung. In beiden Bereichen konnten nach größeren Problemen in der Vergangenheit zuletzt die von der EU vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden. "Diese Entwicklung ist begrüßenswert", sagt Krumpholz. "Wir dürfen nun aber nicht stehen bleiben." Die Werte müssten in Zukunft noch weiter sinken, um irgendwann auch die strengeren von der Weltgesundheitsorganisation vorgegeben Grenzwerte zu erreichen.

Ähnlich erfreulich ist die Situation hinsichtlich der Duisburger Gewässer. Der Umweltbericht beschreibt die Wasserqualität von Rhein und Ruhr als "gut". "Und auch bei der Emscher gab es in den vergangenen Jahren eine deutliche Verbesserung", erläutert der Umweltdezernent. Sie sei ein gutes Beispiel dafür, wie man durch Renaturierung aus einer Kloake wieder ein gesundes Fließgewässer machen könne.

Nachholbedarf attestiert der Bericht den Duisburgern vor allen in den Bereichen Lärm, Verkehr und und erneuerbare Energien. Der Auswertung zufolge gibt es in Duisburg 60 bis 80 Personen pro 1000 Einwohner, die mit einer stetigen Lärmbelastung von über 65 Dezibel leben müssen. "Grund dafür sind vor allem die vielen Autobahnen im Stadtgebiet", erläutert Krumpholz. "Es gibt zwar andere Städte, die deutlich stärker betroffen sind, dennoch muss dieser Wert sinken." Lärm beeinträchtige die Lebensqualität.

Auch in Sachen Verkehr gibt es noch Handlungsbedarf. Der Anteil des motorisierten Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen liegt zwar im Durchschnitt, der Auswertung zufolge legen die Duisburger aber nur wenige Wege zu Fuß zurück. "Woran das liegt, müssen wir klären", sagt der Umweltdezernent.

Was die erneuerbaren Energien angeht, steht Duisburg ebenfalls schlecht da. Es gibt kaum Windkraftanlagen. Grund dafür sei die urbane Struktur der Stadt, sagt Krumpholz. Entwicklungspotenzial in diesem Bereich gebe es vor allem bei Photovoltaik-Anlagen.

Der vollständige Umweltbericht steht und www.shop.rvr.ruhr zum Download bereit.

(th)
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