Duisburg Loveparade-Strafprozess startet wohl nicht vor 2016

Duisburg · Fast fünf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten liegt nun die Übersetzung eines Panikforschers aus Großbritannien vor. Weil sich nun erstmal die Verfahrensbeteiligten zu dem Gutachten äußern können, wird ein Start des Strafprozesses in diesem Jahr unwahrscheinlich.

Loveparade-Gedenkstätte fertiggestellt
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Foto: dpa, Federico Gambarini

Während der Techno-Parade auf dem Gelände des früheren Duisburger Güterbahnhofs waren am 24. Juli 2010 bei einem Gedränge 21 Menschen getötet und mehrere hundert verletzt worden. Das Gedränge war im einzigen Ein- und Ausgangsbereich des eingezäunten Veranstaltungsgeländes entstanden.

Staatsanwaltschaft über Anklage in Loveparade-Unglück
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Staatsanwaltschaft über Anklage in Loveparade-Unglück

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Das Landgericht Duisburg hatte im vergangenen Februar zusätzliche Erläuterungen von dem Verfasser des Gutachtens zum Hergang des Loveparade-Unglücks verlangt. Die Expertise gilt als zentrales Beweismittel in dem Loveparade-Komplex. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Februar 2014 Anklage gegen sechs Beschäftigte der Duisburger Stadtverwaltung und vier Mitarbeiter des Loveparade-Veranstalters Lopavent erhoben. Ihnen werden fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen.

Die Entscheidung des Duisburger Landgerichts über die Eröffnung des Hauptverfahrens steht aber weiter aus. Nach Gerichtsangaben vom Montag umfasst die Hauptakte des Verfahrens mehr als 44.000 Seiten. In die Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens müssen demnach auch 800 Aktenordner mit Anlagen und einige Terabyte Videomaterial einbezogen werden - sowie die Stellungnahmen zu dem ergänzten Gutachten. "Eine etwaige Hauptverhandlung dürfte damit voraussichtlich nicht mehr im Jahr 2015 beginnen können", erklärte ein Gerichtssprecher.

(AFP)
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