Loveparade-Klage vorerst gescheitert Hannelore Kraft: "Das bedaure ich außerordentlich"

Duisburg · Duisburg/Düsseldorf (dpa) - In einem ungewöhnlichen Statement - nicht als Ministerpräsidentin, sondern "als Mensch" - hat sich Hannelore Kraft (SPD) am Dienstag zum Loveparade-Beschluss des Landgerichts Duisburg geäußert.

Kein Strafprozess nach Loveparade-Unglück: Bilder von der Pressekonferenz
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Kein Strafprozess nach Loveparade-Unglück: Pressekonferenz in Duisburg

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Foto: dpa, skm htf

Wir dokumentieren die Ansprache:

"Sie alle wissen, dass das Thema Loveparade für mich eine besondere Bedeutung hat, und deshalb würde ich gerne jetzt ein kurzes Statement abgeben. (...) Es ist so, dass ich als Ministerpräsidentin selbstverständlich die Unabhängigkeit der Justiz wahre und achte. Als Mensch Hannelore Kraft, die seit Jahren Kontakt hält, Verbindung hat - zum Teil sehr enge Verbindungen - zu den Familien der Opfer und zu den Betroffenen muss ich sagen, fällt mir das außerordentlich schwer, diesen Beschluss zu begreifen.

Das ist Gegenstand auch meiner Trauerrede gewesen, dass ich gesagt habe, es muss lückenlos aufgeklärt werden. Die Angehörigen, die Familie, die Freunde, die Betroffenen vor Ort, die viel Leid erlitten haben, sie alle haben darauf gesetzt, dass die Frage wirklich lückenlos aufgeklärt wird: Was ist geschehen? Wer ist schuld? Und nach dem Beschluss heute scheint das in weite Ferne zu rücken. Und das ist, wie ich weiß, für all diejenigen, die ich gerade genannt habe, außerordentlich schwierig - auch für mich.

Diese Aufarbeitung - ob sie noch erfolgen wird? Ich höre, die Staatsanwaltschaft wird Beschwerde einlegen gegen den Beschluss.
Damit wird weiter Zeit ins Land gehen und das bedeutet Zeit, die nicht dazu beiträgt, dass die Wunden sich schließen können. Und das bedaure ich außerordentlich."

(lnw)
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