Duisburg Liebeserklärung an die Natur

Duisburg · Christian Behrens hat ein Fotobuch veröffentlicht. "Das Jahr der kleinen Welten" ist vor allem eine Hommage an die kleinen Lebewesen. Auf fast 100 Bildern porträtiert der Bergheimer schillernde Käfer, er zeigt beeindruckende Sonnenuntergänge und verschneite Landschaften.

 Das Buch von Christian Behrens "Das Jahr der kleinen Welten" ist in zwei Editionen erhältlich: als Mercator-Edition (l.) und als Sonderedition mit einer Winterlandschaft und einem Rotkehlchen auf dem Cover.

Das Buch von Christian Behrens "Das Jahr der kleinen Welten" ist in zwei Editionen erhältlich: als Mercator-Edition (l.) und als Sonderedition mit einer Winterlandschaft und einem Rotkehlchen auf dem Cover.

Foto: Probst

Rheinhausen Sie kriechen durchs Gras, hüpfen an uns vorbei, blühen auf unserem Weg und zeigen sich uns am Abend in schillernd schönen Farben. Erstaunlich, dass sie kaum wahrgenommen werden. Doch wer nimmt sich heute schon die Zeit, einen Käfer, einen Frosch, eine Blume oder die untergehende Sonne etwas genauer zu betrachten und ihre Schönheit zu entdecken?

In schnelllebigen Zeiten ist der Bergheimer Christian Behrens jemand, den diese kleinen Welten faszinieren. 16 Jahre lang hat er auf der Lauer gelegen oder in spontanen Momenten diese Welt mit seiner Kamera eingefangen. Kürzlich ist sein Fotobuch "Das Jahr der kleinen Welten" mit den schönsten und faszinierendsten Aufnahmen im Mercator-Verlag erschienen.

Zu jedem Bild eine Geschichte

"Mit dem Buch habe ich mir einen Traum erfüllt", erzählt Behrens, der vielen Duisburgern als einer der Veranstalter des Niederrheinischen Kleinkunsttheaters "Kleine Welten" bekannt sein dürfte. Während der Aufführungen flackern immer wieder seine Fotos über die Leinwand, die es jetzt auch in das Buch geschafft haben. "Danach kommen viele Leute und fragen, in welchem Land ich denn so bunte Käfer abgelichtet habe. Die glauben erst mal gar nicht, dass das Bilder aus Rheinhausen und der Umgebung sind", erzählt er und lacht dabei. Überhaupt hatte Christian Behrens in den 16 Jahren eine Menge Spaß beim Fotografieren. "Ich kann zu jedem einzelnen Bild eine Geschichte erzählen und weiß, wann und wo es entstanden ist."

Unvergessen bleibt für ihn der Tag, an dem er vier Stunden lang einen Frosch verfolgte, der sich weigerte, in die Kamera zu blicken. "Meine Kehrseite lugte aus dem hohen Gras heraus, und einige Spaziergänger haben schon merkwürdig geguckt — die konnten ja den Frosch nicht sehen", erinnert er sich amüsiert. "Wenn man sich ein Motiv vornimmt, klappt das eh nie", meint Behrens gelassen. "Und dann entdeckt man plötzlich einen farbenprächtigen Pollenkäfer auf einer Butterblume." Am Ende habe sich das Warten jedes Mal gelohnt, so der Bergheimer.

Unterstützung für den Nabu

Mit den Bildern vom Toeppersee und aus dem Duisburger Westen möchte Christian Behrens, der sich beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu) engagiert, zeigen, wie aufregend und schön die heimische Natur sein kann. "Ich bin nicht für eine eingezäunte Natur. Kinder müssen die Möglichkeit haben, an einen Tümpel zu gehen und zu entdecken, was dort alles lebt", sagt er. Mit dem Bergheimer Familienkreis nimmt er regelmäßig Kinder mit zum Keschern.

Mit jedem verkauften Buch "Kleine Welten" geht ein Euro an den Nabu. "Das liegt mir wirklich sehr am Herzen", sagt er.

Internet Ein Interview mit Christian Behrens über sein neues Buch finden Sie auf www.rp-online.de/duisburg.

(RP/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort