Duisburg Lehmbruck-Museum: Nolde-Werk gehört Erben

Duisburg · Das Kuratorium des Lehmbruck-Museums hat gestern beschlossen, das Gemälde "Frauen im Blumengarten" von Emil Nolde als Eigentum der Erbengemeinschaft Eduard Müller anzuerkennen. Somit ist das 1916 entstandene Gemälde, dessen Versicherungswert eine Millionen Euro beträgt, nicht mehr im Besitz der Stiftung Lehmbruck-Museum. Der Beschluss des Kuratoriums kam nicht überraschend. Schon seit Jahren lag eine Rückforderung (Restitutionsanspruch) vor, weil das Gemälde einst von den durch die Nazis verfolgten Besitzern weit unter Wert verkauft worden war. Der Rat der Stadt Duisburg hatte beschlossen, eine unabhängige Restitutionsforscherin mit einem Gutachten zu beauftragen.

Diese Gutachterin, Silke Schreiber, kam nun zu dem eindeutigen Schluss, dass Noldes Gemälde "NS-verfolgungsbedingt" verloren ging. Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla wird nun mit der Erbengemeinschaft verhandeln. Eine Millionen Euro könne die Stiftung Lehmbruck-Museum nicht zahlen. Die für Duisburg schönste Lösung sei, wenn das Gemälde zwar Eigentum der Erbengemeinschaft wird, aber dennoch als Dauerleihgabe im Lehmbruck-Museum bleibt.

(pk)
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