Duisburg Kunden glücklich, der Handel zufrieden

Duisburg · Das dritte Adventswochenende lief für den Duisburger Einzelhandel so gut wie erwartet. Grund dafür war auch das einkaufsfreundliche Wetter. Vor allem der verkaufsoffene Sonntag lockte viele Kunden in die Innenstadt.

 Viel los in der Innenstadt. Beim verkaufsoffenen Sonntag gab vor allem zwischen den Weihnachtsbuden zeitweise kaum ein Durchkommen.

Viel los in der Innenstadt. Beim verkaufsoffenen Sonntag gab vor allem zwischen den Weihnachtsbuden zeitweise kaum ein Durchkommen.

Foto: Tim Harpers

Beim Blick in den Himmel hat Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein, gestern drei Kreuze gemacht. Kein Regen, kein Schnee - das war für den Handel am dritten Adventswochenende das Wichtigste. Die Innenstadt war am verkaufsoffenen Sonntag gut gefüllt. Ab 13 Uhr schoben sich Menschenmassen durch die City und die Parkhäuser meldeten schon früh volle Belegung. Überall in der Stadtmitte waren Menschen mit prall gefüllten Einkaufstüten unterwegs.

Der Handel gab sich dementsprechend zufrieden. "Petrus war in den vergangenen Tagen auf der Seite der Einzelhändler", sagte Bommann. "Unsere Befragung hat ergeben, dass die Geschäftsleute mit diesem Wochenende durch die Bank glücklich waren." Am Samstagmorgen sei die Kundenfrequenz zwar noch nicht ganz so gut gewesen, das habe sich zum Nachmittag hin aber gebessert. Das prognostizierte Umsatzplus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr werde der Handel aber nicht erreichen können. "Ich gehe derzeit davon aus, dass wir uns am Ende auf Vorjahresniveau bewegen werden - vorausgesetzt natürlich, das Wetter bleibt weiterhin einkaufsfreundlich." Verkaufsschlager an diesem dritten Adventswochenende waren laut Bommann Spielzeuge, Schmuck, Winterbekleidung und Dekorationsartikel.

Auch die Besucher und die Verkäufer auf dem Weihnachtsmarkt waren mit dem Einkaufserlebnis am dritten Adventssonntag mehr als einverstanden. Für Irritationen sorgte nur das große Polizeiaufgebot in der Innenstadt, mit der die Behörde Aktionen von Fußballrowdys vorbeugen wollte. Die SG Dynamo Dresden war gestern in der MSV-Arena zu Gast. Das Spiel galt als Hochrisiko-Partie.

"Das wird gut heute", sagte zum Beispiel Wilhelm Köppermann, der an seinem Stand auf dem Weihnachtsmarkt Schmuck zum Verkauf anbietet. In den vergangenen Tagen sei es zum Teil wirklich schwierig gewesen. "Da war die Resonanz eher bescheiden", sagte er. "Ich kann es aber verstehen. Ich trete bei Schnee und Regen ja selbst nicht gerne vor die Türe." Dass die Stadt an diesem dritten Adventssonntag noch einmal die Läden aufsperrte, fand er gut. "An solchen Tagen kommen auch Gäste auf dem Umland, um einzukaufen. Das macht sich schon bemerkbar. Auch bei uns." Viele seiner Kunden hätten noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen. "Da kommt uns als Händlern das Wetter jetzt zugute. Schließlich wollen nicht alle Menschen ihre Geschenke im Internet kaufen." Die Kunden seien in der Vorweihnachtszeit für jeden Tag dankbar, an dem sie in der Stadt shoppen gehen könnten.

Julia Piewczak und ihre Mutter Marta bestätigten das. Die beiden waren gestern aus Mülheim in die Duisburger Innenstadt gekommen, um Geschenke zu besorgen. "Unter der Woche kommt man ja zu nichts", sagte Julia Piewczak. "Da kommt einem so ein verkaufsoffener Sonntag schon gelegen." Natürlich müsse man dafür eine volle Innenstadt in Kauf nehmen. Aber so sei es eben. "Das gehört in der Vorweihnachtszeit einfach dazu", sagte sie. "Da ist es auch egal, wann man in die Stadt fährt. Ob samstags, sonntags oder unter der Woche. Volle Geschäfte gibt es in diesen Tagen sowieso immer."

Straßenmusiker Sven Gilbert war gestern mit seiner Gitarre und seinem Hund Robbie in der Stadt unterwegs. Er spielt und singt Weihnachtslieder und versucht, in der Vorweihnachtszeit in den Ruhrgebietsstädten seine Weihnachts-CD unter die Leute zu bringen. In der vergangenen Woche war er in Essen unterwegs, davor in Dortmund. "Verkaufsoffene Sonntage sind für mich immer eine super Gelegenheit", sagte er. "Da haben die Leute irgendwie mehr Zeit zuzuhören und sind großzügiger." Er habe heute schon sieben CD's verkauft. Mehr als er in der vergangenen Woche in Essen unter die Leute gebracht habe.

(th)
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