Duisburg Kultur verbindet

Duisburg · Das Internationale Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz in Marxloh feiert sein 30-jähriges Bestehen.

 Am Kiebitz-Theaterprojekt wirken Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte sowie Menschen mit und ohne Behinderung mit.

Am Kiebitz-Theaterprojekt wirken Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte sowie Menschen mit und ohne Behinderung mit.

Foto: Andreas probst

Von Anfang an ist Cornelia Brüninghaus-Knubel dabei. Und sie kann sich noch gut erinnern, wie sich vor drei Jahrzehnten das Internationale Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz gründete. "Unser erstes Projekt fand anlässlich der großen Türkei-Ausstellung in der Villa Hügel statt", erzählt die heutige Vorsitzende des Vereins. "Wir haben damals Fortbildungen für Lehrer im ganzen Ruhrgebiet angeboten, mit ihnen Unterrichtsvorschläge erarbeitet, so dass sie mit ihren Schülern diese Ausstellung in Essen wahrnehmen können." Dann, so Brüninghaus-Knubel, "fingen wir so langsam an, unsere Kultur und die Kultur der Migranten miteinander zu verknüpfen". Und man habe schnell festgestellt: "Wenn wir Jugendliche erreichen, erreichen wir damit auch deren Eltern und Großeltern."

Seit 30 Jahren bietet Kiebitz jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft einen Zugang zu Kultur an, und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise: Wichtigster Bestandteil der Arbeit sind Schulprojekte, die sich mit Themen wie Tanz, Fotografie, Literatur, Bildende Kunst, Musik und Theater beschäftigen. Kiebitz arbeitet dabei eng mit professionellen Künstlern zusammen. "Diese Woche beispielweise wird gerade ein Stummfilm gedreht", sagt Geschäftsführerin Müjgan Bayur, die seit 22 Jahren mit dabei ist. Daneben gibt es zahlreiche Kooperationen, etwa mit der Stadtbibliothek, dem Theater oder dem Lehmbruck-Museum, sowie diverse Jugend-Austauschprojekte. Fest etabliert sind zudem die Marxloher Theatertage, bei denen seit nunmehr 23 Jahren Schüler für Schüler Theater spielen. Und auch das generationsübergreifende integrative Theaterprojekt für Menschen mit und ohne Behinderung gibt es bereits seit acht Jahren.

Die Peter-Klöckner-Stiftung spielt bei alldem eine wichtige Rolle. Sie gab in Gestalt von Jörg Henle vor 30 Jahren nicht nur den Anstoß zur Gründung. Als Sponsor ist sie bis heute am Ball gebliegen. "Wir sind stolz auf die langjährige erfolgreiche Tätigkeit des Kiebitz, die deutschlandweit Maßstäbe setzt", sagt Felix Henle, heutiger Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Und auch Familien-, Bildungs- und Kulturdezernent Thomas Krützberg spart zum 30-Jährigen nicht mit Lob: "Wir haben in den vergangenen 30 Jahren immer wieder erlebt, wie es gelingt, Begeisterung für Kultur bei diesen Kindern zu wecken." Kulturelle Jugendarbeit, wie sie hier praktiziert werde, leiste einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung junger Menschen, rege zur gesellschaftlichen Mitverantwortung an und vermittle Schlüsselqualifikationen für das weitere Leben. "Kiebitz ist ein Gewinn für diese Stadt", so Krützberg.

VON SANDRA KAISER

(RP)
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