Duisburg Krankenkassenbeiträge: Arbeitgeber zahlen mehr

Duisburg · Unternehmerverband kritisiert die Gesundheitspolitik.

 Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Schmitz.

Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Schmitz.

Foto: UVG

Derzeit wird der Ruf nach einem höheren Arbeitgeberanteil an den Krankenkassenbeiträgen laut, man müsse zur "echten paritätischen" Finanzierung zurückkehren, also einer gleichen Kostenaufteilung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. "Das wäre für die Versicherten ein schlechtes Geschäft", sagt hingegen Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des in Buchholz ansässigen Unternehmerverbandes. Denn die Arbeitgeber finanzierten mit der von ihnen allein getragenen Entgeltfortzahlung, der Unfallversicherung und der Krankenversicherungsbeiträge für Minijobber schon einen höheren Teil der Kosten als die Arbeitnehmer. "Unterm Strich zahlen die Arbeitgeber mit 11,6 Prozent für die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung drei Prozent mehr als die Arbeitnehmer mit im Schnitt 8,65 Prozent", rechnet Schmitz vor.

Die Kritik richtet sich an die Politik. "Die Bundesregierung muss ihren Koalitionsvertrag einhalten, in dem die Festschreibung des Arbeitgeberbeitrags auf 7,3 Prozent ausdrücklich vereinbart wurde." Wie wichtig die Einhaltung ist, verdeutlicht Wolfgang Schmitz: "Bei höheren Beiträgen steigen die Lohnzusatzkosten, und das würde Beschäftigung und Wachstum der deutschen Wirtschaft ausbremsen." Allein das Krankenhausstrukturgesetz wird die Kassen in den nächsten vier Jahren rund 6,7 Milliarden Euro kosten. "Dies führt zu einem Finanzierungsbedarf in den nächsten vier Jahren, der für zusätzliche 0,2 Beitragspunkte verantwortlich sein wird", so Wolfgang Schmitz. Den Versicherten, die höhere Zusatzbeiträge bei ihrer Krankenkasse befürchten müssen, rät Schmitz, ihr Sonderkündigungsrecht in Anspruch zu nehmen.

(RP)
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