Duisburg Kraft lobt die Arbeit der Ehrenamtlichen

Duisburg · Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin war gestern bei einer gemeinnützigen Gründungsveranstaltung dabei.

 Sarah Primus vom Landesjugendring Nordrhein-Westfalen unterzeichnet die Gründungsvereinbarung im Steinhof. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Mitte) und die übrigen Vertreter der Verbände strahlen.

Sarah Primus vom Landesjugendring Nordrhein-Westfalen unterzeichnet die Gründungsvereinbarung im Steinhof. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Mitte) und die übrigen Vertreter der Verbände strahlen.

Foto: Andreas Probst

Erstmal durfte kräftig gefrühstückt werden. Die weit über 100 Teilnehmer der Gründungsveranstaltung der "Plattform zur Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements in Nordrhein-Westfalen" hatten auch ein kompaktes Tagesprogramm vor der Brust. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der Ehrenamtliche und Offizielle der zahlreichen gemeinnützig tätigen Organisationen in den Huckinger Steinhof gekommen waren, stand die Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung, die von Vertretern der 13 wichtigsten auf gemeinnütziger Ebene agierenden Verbände - unter anderem Caritas, Diakonie, Kirchen, DRK und Landessportbund - vorgenommen wurde. Durch das Programm führte der Kommunikationsexperte Josef Quester, der sich freute, neben den Vertretern der Kirchen und Verbände auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft begrüßen zu können.

Als Hausherr richtete Duisburgs OB Sören Link ein Grußwort an die versammelten Ehrenamtler. Dabei wies er darauf hin, dass es den Veranstaltungsort Steinhof ohne den engagierten Einsatz aus der Bürgerschaft, die sich für den Erhalt des historischen Gebäudes stark gemacht haben, nicht geben würde. Link kam ohne Umschweife auf die ehrenamtliche Arbeit im Rahmen der Flüchtlingssituation zu sprechen. "In Duisburg kümmern sich derzeit rund 500 Freiwillige in vielfältiger Weise um die Asylbewerber", sagte der OB. "Diese Aufgaben wären ohne diesen Einsatz nicht zu stemmen, das nimmt eine Menge Druck weg."

Auch Hannelore Kraft nahm die aktuelle Flüchtlingssituation zum Anlass, um das mit einem hohen Maß an "menschlicher Wärme" verbundene freiwillige Engagement vieler Bürger lobend zu erwähnen: "Ich bin stolz auf das, was diese Menschen in unserem Land leisten, sie zeigen damit auch klare Kante gegen Fremdenfeindlichkeit." Die Ministerpräsidentin sprach auch die "ganze Bandbreite" der ehrenamtlichen Arbeit an und erwähnte stolz, dass sich alleine in NRW fünf Millionen Bürger in dieser Form einbringen. Das Land sieht sie in der Pflicht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Kraft verwies darauf, dass NRW bereits die Kosten für die im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit anfallenden Haftpflicht- und Unfallversicherungen übernimmt, stellte die angeboten Qualifizierungsprogramme heraus und wies auf die Ehrenamtskarte hin, die von über 200 Kommunen angeboten wird und die vielfältige Vergünstigungen enthält.

Beim anschließenden "Sessel-Talk" mit Vertretern der beteiligten Verbände wurde deutlich, dass die Landesregierung in Sachen "Unterstützung des Ehrenamts" durchaus noch "eine Schippe drauf legen" sollte. Walter Schneeloch vom Landessportbund schilderte, dass Vereine, die Flüchtlinge unbürokratisch aufnehmen wollen, Probleme mit der Finanzverwaltung bekämen und sogar ihre Gemeinnützigkeit verlieren könnten. Mehrere Teilnehmer forderten auch eine Erleichterung bei der Freistellung im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit und Sarah Primus vom Landesjugendring wies darauf hin, dass NRW eines der wenigen Länder sei, das keine finanzielle Förderung für die Begleitung der Freiwilligenarbeit bereitstellt. Auch der Gefahr, dass ehrenamtliche Arbeit aus Gründen der Kostenersparnis mehr und mehr öffentliche und hauptamtliche Arbeit ersetzt, müsse man begegnen.

Mit der Schaffung der "Ehrenamts-Plattform" hoffen die Beteiligten nicht nur durch eine verbesserte Koordination effizienter zu arbeiten, sondern auch gemeinsam Forderungen an die Politik besser durchsetzen zu können.

(RP)
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