Duisburg Kein öffentliches Bad mehr

Duisburg · Der Rat der Stadt hat während der Beratungen zum Haushaltssicherungskonzept mit rot-rot-grüner Mehrheit beschlossen, das Wanheimer Bad in die Hände des Stadtsportbundes zu geben. Das Aus für spontanes Schwimmen.

Duisburg macht die Bäder dicht: Badegäste sind stinksauer
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Das Hallenbad in Wanheim wird höchstwahrscheinlich zum 1. Mai dieses Jahres der breiten Öffentlichkeit nicht zum Schwimmen zur Verfügung stehen. Während der Sitzung zum Haushaltssicherungskonzept der Stadt beschlossen dies Vertreter der Sozialdemokraten, der Grünen und der Linken. Zwar lehnten sie die Maßnahme "Schließung des Hallenbad Wanheim” ab, doch beschlossen gleichzeitig auch, dass mit dem Stadtsportbund über die Übernahme des Bades bis 2012 verhandelt werden soll.

"Durch die Umsetzung von vier Stellen ist der Sparbeitrag in 2010 auf 80.000 Euro und ab 2011 auf 160.000 Euro zu setzen”, heißt es lapidar in der Maßnahmenablehnungsbegründung. Hinter diesen vier Stellen verstecken sich die Bademeister, die derzeit in Wanheim arbeiten. Diese werden durch Rettungsschwimmer ersetzt und sollen im neuen Bad am Toeppersee in Rheinhausen Dienst leisten.

Das geht, weil der Stadtsportbund (SSB) das Bad dann nur noch für Vereinsmitglieder und den Schulsport offen halten will, so wie es momentan schon in Großenbaum der Fall ist. Dazu reichen versicherungstechnisch gesehen Rettungsschwimmer. Schwimmen kann dann jeder Bürger, der Vereinsmitglied wird, so Vertreter des SSB gestern, es werde Familienrabatte geben. Doch eine Vereinsmitgliedschaft kostet Geld.

90 Euro im Jahr will der SSB von Jedem zukünftig haben, der die Hallenbäder in Großenbaum, in Wanheim oder in Meiderich besucht, wie gestern Franz Hering vom Stadtsportbund unserer Zeitung sagte. Ein spontaner Besuch eines der Bäder ist dann für die Bürger, die nicht Vereinsmitglied sind, nicht mehr möglich. Egal wie oft geschwommen wird im Jahr, die 90 Euro für eine Einzelperson müssen bezahlt werden.

Darüber zeigte sich gestern Brigitte Weber, Fraktionsvorsitzende der CDU-Süd, empört. "Es gibt dann im Süden kein öffentliches Bad mehr.” Gemeinsam mit allen Fraktionen hatte die CDU im Süden während der vergangenen BV-Sitzung einen derartigen Antrag, der die Übernahme durch den SSB vorschlug, abgelehnt. Sie wollten am bestehenden Bäderkonzept so lange festhalten, bis das neue XXL-Bad im Süden fertiggestellt gewesen wäre. Doch der jetzige Ratsbeschluss durchkreuzt diese Pläne.

Auch CDU-Ratsherr Thomas Susen war gestern nicht gut auf die Ratskollegen aus dem linken Lager zu sprechen. "Der Süden hat kein Schwimmbad für normale Bürger mehr. Das sind aber keine Folgen aus den Sparbemühungen der Stadt, sondern einzig und allein Resultat des rot-rot-gr

(RP)
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