Duisburg Kantpark soll Duisburgs Central Park werden

Duisburg · Die Stadt Duisburg hat zur Neugestaltung des Innenstadt-Parks ein umfangreiches Planungsverfahren gestartet. Landschaftsarchitekten und Nutzer sollen dabei an einem Tisch sitzen.

Der Duisburger Kant-Park wird verschönert
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Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Pläne zur Neu- beziehungsweise Umgestaltung des Kantparks vorgestellt. Besonders stark wurden die Vorschläge der beiden Direktoren des Lehmbruck-Museums diskutiert: Prof. Christoph Brockhaus wollte den Baumbestand des Parks halbieren, um neue Sichtachsen zu schaffen. Sein Nachfolger Prof. Raimund Stecker regte an, einen schönen Zaum rings um den Kantpark zu bauen, der ein Bürgerpark werden sollte und nachts geschlossen bleibt. Beide Pläne sind in Schubladen verschwunden. Nun soll die Neugestaltung des 7,5 Hektar großen Innenstadt-Parks wieder in Angriff genommen werden. Oberbürgermeister Sören Link lud gestern Nachmittag zum Pressegespräch ein und signalisierte damit, dass er dieses Projekt zu einer Chefsache machen möchte.

Grüne Orte in Duisburg
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Der Kantpark sei, so Link, ein "Grün-Filetstück" in zentraler Stadtlage. Auch wenn der Vergleich mit New York natürlich hinke, wolle er ihn doch mit dem berühmten Central-Park vergleichen. Dr. Ralf Krumpholz, Dezernent für Umwelt, Klimaschutz, Gesundheit und Verbraucherschutz, fand ähnliche Worte: Der Kantpark sei mit seinem alten Baumbestand und seinem vielfältigen Nutzungsangebot eine bedeutende zentrale, wohnungsnahe Grünfläche. Zugleich sei der Park mit seinen Skulpturen und der Nähe zum Lehmbruck-Museum, der cubus-Kunsthalle und dem Museum DKM ein wichtiger Kulturstandort in Nordrhein-Westfalen.

Trotzdem sei unverkennbar, so Krumpholz und Link unisono, dass die Aufenthaltsqualität und das Erscheinungsbild des Kantparks verbesserungsbedürftig seien. Die Anbindung des Parks an die Innenstadt, die Integration des Lehmbruck-Museums und seine Verbindungen zur cubus-Kunsthalle und zum Museum DKM sowie die Abgrenzung zum benachbarten Steinbart-Gymnasium: all das sei nicht optimal. In den vergangenen Monaten haben Mitarbeiter der Museen und anderer städtischer Fachabteilungen bereits einige Leitlinien für die Neugestaltung entwickelt. Danach soll der Kantpark besser als bislang mit der Friedrich-Wilhelm-Straße verbunden werden, die in den kommenden Jahren ebenfalls umgebaut werden soll; möglicherweise als Boulevard mit attraktiven kulturellen und kommerziellen Angeboten. Zu den Rahmenbedingungen gehört auch, dass die Skulpturen des Parks erhalten bleiben. Wie der Kantpark aber im Detail gestaltet wird, sei noch offen. "Die Planungen sollen ohne Schwere im Kopf durchgeführt werden", sagte Link. Dabei sollen auch die Nutzer beteiligt werden. Sie sollen ihre Vorstellungen mit den Ideen, die in drei Landschaftsarchitekturbüros entwickelt werden, teilen können. Dazu werden verschiedene "Foren" und Werkstätten eingerichtet.

 Ein "Grün-Filetstück" in Innenstadtlage soll der Kantpark sein. Die Aufenthaltsqualität muss aber verbessert werden.

Ein "Grün-Filetstück" in Innenstadtlage soll der Kantpark sein. Die Aufenthaltsqualität muss aber verbessert werden.

Foto: Mila Langbehn

Die Auftaktveranstaltung, "Forum 1" genannt, findet am Freitag, 4. September, 14 Uhr, im Lehmbruck-Museum statt. Dort werden sich die beteiligten Landschaftsarchitekten vorstellen und ein Fachmann wird über Erfahrungen berichten, die andere Städte mit ihren Innenstadt-Parks gemacht haben. An vier Wochenenden bis zum 24. Oktober wird es weitere Planungswerkstätten und Gesprächsrunden geben. Am 4. Dezember soll schließlich entschieden werden, welcher Plan umgesetzt wird. Die entsprechenden Arbeiten beginnen dann Ende 2017. Für die Planung und Bürgerbeteiligung setzt die Stadt ein Budget von 100 000 Euro an. Für die Umgestaltung des Kantparks werden 1,4 Millionen Euro kalkuliert. Link rechnet damit, dass entsprechende Förderanträge an das Land positiv beschieden werden.

(RP)
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