Duisburg Junges Duisburg: Bahntickets werden teurer

Duisburg · Die Ratsfraktion Junges Duisburg/DAL schlägt Alarm: Ohne Beteiligung des Rates wolle der Oberbürgermeister eine Entscheidung treffen, deren Folge höhere Tarife im VRR-Gebiet in Duisburg seien.

Duisburg gehört derzeit im Tarifsystem des VRR zur Stufe A2. Sie ist gedacht für Städte mit einem gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz. Offenbar plane der Oberbürgermeister jetzt aber, diese Stufe zu verlassen und in die Preisstufe A3 zu wechseln, so die Ratsfraktion. Der Stadtrat solle ganz offenbar nicht beteiligt werden. "Das wäre eine unbegründete Fahrpreiserhöhung durch die kalte Küche", kommentiert Stephan Wedding von der Fraktion JuDu/DAL die Rathauspläne.

Die Einführung der Preisstufe A3 sei mit der Erwartung verbunden, dass das Leistungsangebot des ÖPNV besonders dicht und qualitativ hochwertig ist. Bisher gelte diese Preisstufe nur in Dortmund, Bochum, Wuppertal, Düsseldorf und Essen. Konsequenz von Preisstufe A3 seien deutlich steigende Ticketpreise. Die Fraktion Junges Duisburg hat ausgerechnet: Das Ticket2000 würde beispielsweise im Abo rund 30 Euro mehr im Jahr kosten, das YoungTicket würde um knapp 3,6 Prozent teurer, statt 54,40 Euro dann 56,35 Euro.

Die Fraktion Junges Duisburg/DAL erklärt, ein Schreiben von Kämmerin Prof. Diemert habe diese Planungen offenbart. Sie fordere darin den VRR-Vorstand auf, dem Verwaltungsrat des VRR eine Vorlage zur Einführung von A3 in Duisburg vorzulegen.

"Wir werden darauf dringen, dass dieses Thema im Stadtrat ordentlich beraten und entschieden wird", so Stephan Wedding. Eine Beteiligung der demokratisch legitimierten Gremien vor Ort und damit eine politische Willensbildung in Duisburg sei vom Oberbürgermeister zwar offenbar nicht gewollt, aber zwingend nötig.

Kurios für ihn ist besonders, dass die Stadt für den Wechsel von der Stufe A2 zu A3 mit einer Verbesserung des ÖPNV-Angebotes in Duisburg argumentiert mit dem Hinweis auf den vom Rat beschlossenen Nahverkehrsplan. "Veraltete Bahnen, viele Verspätungen, überfüllte Busse, dazu teils sehr ungepflegte Haltestellen - vor diesen Hintergründen einen Preissprung zu fordern, ist unverständlich und mit uns nicht zu machen", so Stephan Wedding.

Junges Duisburg/DAL wird nun eine Vorlage für den Stadtrat und eine Beratung in der nächsten Sitzung Ende November fordern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort