Duisburg Innenminister lobt Polizeieinsatz

Am Wochenende kamen etwa 10.000 Menschen nach Marxloh, um dort gemeinsam gegen Kundgebungen von Pro NRW und NPD zu demonstrieren. NRW-Innenminister Ingo Wolf war mit dem Polizeieinsatz zufrieden.

NPD-Demo: Hier löst die Polizei die Sitzblockade auf
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Vier Großdemonstrationen, mehr als 10.000 Menschen in Marxloh, 3000 Polizisten, 136 vorläufige Festnahmen, 20 Anzeigen, keine Verletzten. Am vergangenen Demo-Wochenende in der Stadt zeigte sich vor allem eins: Die Taktik der Polizei, mit einem Großaufgebot die Lager voneinander zu trennen, ging voll auf. Die Duisburger protestierten friedlich gegen die Aufmärsche von Pro NRW und NPD.

"Viele Verantwortliche haben in einem Miteinander der Kulturen an einem Strang gezogen und dazu beigetragen, dass das Wochenende friedlich verlief”, lobte Einsatzleiter Kuno Simons von der Duisburger Polizei die Bürger. In einigen Fällen musste die Polizei jedoch gegen provozierende Kravallmacher und Sitzblockaden vorgehen. Den Demonstrierenden, die den Anhängern von Pro NRW den Weg versperrten, droht nun ein Bußgeldbescheid, bei auffälligen Personen ist aber auch ein Strafverfahren nicht auszuschließen.

Einige der Gegendemonstranten fühlten sich am Wochenende von der Polizei ungerecht behandelt und klagten über ein gewaltsames Vorgehen der Beamten. Deren Aufgabe war es aber alle angemeldeten Demonstrationen möglich zu machen. "Das professionelle Einsatzkonzept der Duisburger Polizei ist aufgegangen. Sie hat es ermöglicht, dass tausende von Menschen friedlich demonstrieren konnten und ist dort, wo es notwendig war, konsequent gegen Unruhestifter eingeschritten”, erklärte Innenminister Dr. Ingo Wolf gestern in Düsseldorf. Ausländerfeindliche und antidemokratische Parolen hätten in einer demokratischen und weltoffenen Demokratie keinen Platz.

Auch die Vertreter von Kirchen, Gewerkschaften, Politik und Gesellschaft waren mit dem friedlichen Ausgang der Demonstrationen zufrieden. Muhammed Al, Vorstandsvorsitzender der Merkez Moscheegemeinde, freute sich sehr, dass sich am Wochenende so viele Duisburger solidarisch zeigten: "Die Demokraten der Stadt haben sich zusammen geschlossen und uns nicht allein gelassen.”
DGB-Chef Rainer Bischof war von der fröhlichen Stimmung am Wochenende begeistert. "Wir haben für ein friedliches Zusammenleben demonstriert. Das war ein Marxloher Signal: Wir lassen uns nicht von Rechten die Stimmung verderben!”

Deutliche Worte fand auch Armin Schneider, Superintendent der evangelischen Kirche: "Am Wochenende haben wir ein beeindruckend breites Bündnis gegen Rechts gesehen. Das zeigt, dass wir uns von rechter Polemik nicht die Atmosphäre in der Stadt vergiften lassen und sich die Bemühungen um interreligiöse Gespräche lohnen.”

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