Duisburg Infos über aktuelle Probleme der Stahlindustrie

Duisburg · Die beiden Duisburger SPD-Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir und Bärbel Bas befassten sich vor Ort per der Thysenkrupp AG mit der aktuellen Lage. Einer Führung im Duisburger Werk folgte der Gedankenaustausch in der Essener Konzernzentrale.

Die Politiker informierten sich über den Stahlstandort Deutschland als Leistungsträger der deutschen Industrie und den heutigen Anforderungen der Branche in Bezug auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die geplante Novelle des Emissionshandels und die mögliche Anerkennung der Volksrepublik China als Marktwirtschaft. Mit dabei auch Thomas Schlenz, Personalvorstand der Thyssenkrupp Steel Europe AG, und Betriebsratsvorsitzender Willy Segerath. Neben Produktion und Vertrieb wurden auch Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb der Belegschaft vorgestellt. Zusammen mit den Arbeitnehmern wurden Maßnahmen gestaltet, damit das Unternehmen auf dem Markt bestehen und die betriebseigene Ausbildung eine Zukunft haben kann. Dazu gehört unter anderem die Einführung der 31-Stunden-Woche. "Diese gemeinschaftlichen Anstrengungen von Belegschaft und Konzernleitung dürfen durch weitere Verschärfungen, wie sie durch die europäische Gesetzgebung drohen, nicht vernichtet werden", so Mahmut Özdemir.

Der Vorstandsvorsitzende der Thyssenkrupp AG, Heinrich Hiesinger, informierte über den Kulturwandel bei Thyssenkrupp sowie die zukünftigen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf internationale Mitbewerber. China wird derzeit wie auch Russland mit Strafzöllen für den europäischen Markt belegt, da sie Stahl zu Dumpingpreisen nach Europa importieren. Die Welthandelsorganisation WTO hatte der Volksrepublik im Jahre 2001 einen Marktwirtschaftsstatus in 15 Jahren in Aussicht gestellt. Erfolgt die Anerkennung, wären Strafzölle kaum noch möglich. Weitere Belastungen in Milliardenhöhe kämen auf Thyssenkrupp und die gesamte deutsche und europäische Stahlbranche zu, wenn die geplante Novelle des Emissionshandelssystems so umgesetzt wird, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen. Dies liege unter anderem am pauschalen Abschmelzen unrealistischen Benchmarks für die CO2-Emissionen der Stahlwerke, die bereits heute technisch nicht erreichbar seien.

(RP)
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