Duisburg In jeder Hinsicht barrierefreies Zentrum

Duisburg · Dieser Wechsel hat etwas Symbolisches: Fast zwanzig Jahre lang hatte das Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) Duisburg-West seinen Sitz an der Händelstraße - ziemlich versteckt, ganz am Ende der Sackgasse. Gestern nun wurde die Eröffnung des neuen Standortes an der Werthauser Straße 44 gefeiert. Das frisch renovierte Haus der "Regenbogen Duisburg GmbH" ist nicht nur größer und heller, sondern auch deutlich sichtbarer. Dicht an dicht standen die vielen Gäste im Foyer. Auch das ein Zeichen dafür, dass Hilfsangebote für Menschen mit seelischen Problemen eben nicht in der Sackgasse stecken, sondern mitten in der Gesellschaft.

 Volles Haus bei der Eröffnung des Zentrums in Homberg.

Volles Haus bei der Eröffnung des Zentrums in Homberg.

Foto: Michels

"Psychische Erkrankungen nehmen in unserer Gesellschaft zu", sagte OB Sören Link in seiner Eröffnungsrede und stellte fest: "Leider werden sie anders als Knochenbrüche von vielen aber immer noch ausgeblendet. Das ist ein großes Problem." Eines, dem das Rheinhauser SPZ mit offensiver Offenheit begegnet. "Niederschwellig" heißt ein solches Angebot im Fachjargon. Soll heißen: Die Türen des Hauses stehen allen offen und sind in jeder Hinsicht barrierefrei.

Manche der 700 Klienten, die die Einrichtung mittlerweile pro Jahr zählt, kommen nur ab und zu mal zum Kaffeetrinken, Basteln oder Schachspiel vorbei, andere sind täglich da oder leben in betreuten Wohngruppen.

Eine von ihnen erzählte den vielen Besuchern gestern sehr offen mit Mikrofon in der Hand, wie der Umzug für die Stammgäste und Bewohner des Sozialpsychiatrischen Zentrums war.

Mit dem neuen Haus kamen auch die vielen Vorteile. "Wir freuen uns so sehr, dass wir jetzt viel mehr Platz und sogar einen neuen Computerraum haben", sagte die Klientin. Und nicht nur das: Im neuen Garten gibt es viel mehr Möglichkeiten, da keine Kaninchen die Blumen und Kräuter wegfuttern und, so die Rednerin, niemand mehr Rücksicht auf die Stadt nehmen muss, da man ja jetzt mit dem ehemaligen Pfarrzentrum von St. Barbara ein eigenes Haus hat.

Letzteres sorgte für Erheiterung, der OB lachte mit. Städtisch hin oder her - eine so gut funktionierende Einrichtung, die für 750 000 Euro unter dem Dach der Regenbogen Duisburg Gesellschaft fit für die Zukunft gemacht wurde, steht der Stadt so oder so gut zu Gesicht.

Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske freute sich vor allem darüber, dass die Einrichtung neben dem sperrigen Titel Sozialpsychiatrisches Zentrum auch den hübschen Namen Regenbogenhaus hat.

(RP)
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