Duisburg IMD: Rohdes Vertrag soll auslaufen

Duisburg · Wirksam wird der Abschied von Rohde somit zwar erst in 13 Monaten. Aber schon jetzt wird in der Politik darüber nachgedacht, wie es dann beim IMD weitergehen soll. Kritik gibt es auch an anderem Spitzenpersonal.

Nach der Abwahl von OB Sauerland begann 2011 im Rathaus das Stühlerücken. Führungsmitglieder der Verwaltung, denen der Ruf vorauseilte, dem CDU-Mann nahezustehen, mussten gehen, so der Innenstadtentwickler Oehmke, Rechtsdezernent Rabe, Lehmbruckchef Steckert oder jüngst DMG-Geschäftsführer Gerste. In all diesen Fällen war die Kritik an deren Arbeit so groß, dass ihre Abwahl bzw. die Nicht-Vertragsverlängerung aus fachlichen Gründen für die Öffentlichkeit nachvollziehbar war. Doch auch unter denen, die seit der Nach-Sauerland-Zeit Spitzenpositionen bekleiden, sind einige mit unsicheren Jobs.

Als ein Kandidat auf einem Wackelstuhl wird quer durch fast alle Fraktionen Planungsdezernent Tum genannt. Er war auf Vorschlag der Linken, damals Koalitionspartner der SPD im Rat der Stadt, hierher gekommen. Ihm wird nach vier Jahren im Amt vorgeworfen, er bekomme "nichts auf die Kette" und betätige sich eher als Bremser und nicht als kreativer Entwickler. An der Qualität seiner Arbeit werde allerdings auch die von Oberbürgermeister Link gemessen, für den es wichtig ist, mit erfolgreichen Projekten Duisburg zu "verkaufen". Tums Wiederwahl steht allerdings erst in vier Jahren an, so dass er bis dahin noch viele Gelegenheiten hat, seine Kritiker vom Gegenteil zu überzeugen.

Noch ein Jahr mehr Zeit dazu hat Dr. Ralf Krumpholz. Der Umweltdezernten kam über das Ticket der Grünen, Dritter im Bunde der damaligen Rot-Rot-Grünen Ratsmehrheit ins Rathaus. Seine Arbeit steht stark in der Kritik, weil sie angeblich nicht sichtbar wird oder - noch schlimmer - gar nicht stattfindet.

Eng werden könnte es auch für den Geschäftsführer des IMD ( (Immobilien Management Duisburg), Uwe Rohde. Am Montag wird ihm der Stadtrat einen zweiten Geschäftsführer an die Seite stellen, den CDU-Ratsherrn Karl-Wilhelm Overdick, der als ausgewiesener Immobilien-Fachmann gilt. Begründet wird diese personelle Aufstockung mit dem Arbeitsumfang des IMD, der vor allem durch die Flüchtlingsunterbringung in den vergangenen Monaten noch größer geworden ist. Aber die Personalentscheidung ist auch ein Fingerzeig in Richtung Uwe Rohde. An seiner Arbeit mäkeln Dezernenten wie Politiker und Funktionäre, die mit ihm beruflich zu tun haben.

In der Glückaufhalle beispielsweise war gerade erst teures Parkett verlegt worden, als die Entscheidung fiel, dort Flüchtlinge einzuquartieren. Der Boden ist quasi noch nicht bezahlt, aber schon ramponiert. Rohde wird vorgeworfen, er habe nicht rechtzeitig für einen schützenden Belag gesorgt, der das verhindert hätte. Am Landschaftspark wiederum steht ein Verwaltungsgebäude leer, dass die Stadt für die Asylbewerber nutzen will. Viel zu spät, so lautet hier der Vorwurf, sei Rohde dort aktiv geworden. Aus den Sportvereinen und Schulen wird Kritik erhoben, dass notwendige Arbeiten vom IMD nicht vorgenommen oder auf die lange Bank geschoben würden. Auch das Thema Mercatorhallen-Sanierung fällt in Rohdes Zuständigkeit. Zweifler sehen noch lange nicht, dass die Halle wie verabredet im Spätsommer kommenden Jahres wieder zur Verfügung stehen wird.

Die Stadtspitze will Geschäftsführer Uwe Rohde nun durch den Rat quasi absetzen lassen. Der Vertrag des IMD-Geschäftsführers läuft noch bis Ende kommenden Jahres und soll dann nicht mehr verlängert werden.

Wirksam wird der Abschied von Rohde somit zwar erst in 13 Monaten. Aber schon jetzt wird in der Politik darüber nachgedacht, wie es dann beim IMD weitergehen soll. Vorgesehen ist bislang, dass die Geschäftsführerposition ausgeschrieben und neu besetzt wird.

Uwe Rohde übernahm 2002 mit der Gründung des Immobilien Management dessen Leitung, zunächst allerdings nur für den technischen Bereich, später dann die des gesamte Untenrehmens. Die Gesellschaft war seinerzeit gegründet worden, um bei der Stadt Kosten zu senken. Sie ist zuständig für alle Immobilien im Besitz der Stadt. Dazu zählen ebenso Verwaltungsgebäude wie auch Schulen, Turnhallen und Veranstaltungszentren.

Wie bei allen kommunalen Unternehmen gibt es auch in diesem Fall einen zuständigen Beigeordneten. Es ist der Planungsdezernent Carsten Tum.

(RP)
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