Duisburg IG-Metall drängt auf klärende Worte

Duisburg · Die Konsolidierungsdebatte verunsichert nach Ansicht der Gewerkschaft.

Duisburgs IG-Metall-Chef Dieter Lieske fordert ein Ende der Gerüchte über einen möglichen Zusammenschluss von thyssenkrupp Steel und dem Unternehmen Tata. Das andauernde Gerede führe zu großem Unmut und zur Verunsicherung bei der Belegeschaft. Lieske fordert im Namen der Gewerkschaft vom Thyssen-Vorstand, dass er dafür Sorge trägt, "dass die unwürdige, öffentlich geführte Konsolidierungsdebatte endlich beendet wird".

Die IG-Metall würde nicht weiter hinnehmen, "dass mit dieser Art der Spekulation die Belegschaften in Angst und Schrecken versetzt werden, ob ihre Arbeitsplätze morgen noch sich sind". Mit der Absenkung der Arbeitszeit und einem nicht unerheblichen Einkommensverzicht hätten die Mitarbeiter bereits einen ganz wesentlichen Beitrag zum bisherigen Sparprogramm "Best in Class reloaded" geleistet, so Lieske. Dieses Entgegenkommen basiere allerdings nicht auf der angespannten Situation am Stahlmarkt, "sondern im Wesentlichen auf gravierenden unternehmerischen Fehlentscheidungen, die letztendlich in einem milliardenschweren Desaster endeten, wie zum Beispiel der Bau eines Stahlwerks in Brasilien", sagt Lieske.

Die IG-Metall Duisburg erwartet, dass alle Vereinbarungen des Beschäftigungssicherungstarifvertrages, insbesondere der Kündigungsschutz bis 2020 und der Erhalt der Produktionsanlagen ohne Wenn und Aber eingehalten werden. "Gerade aus diesem Grund wird für die IG-Metall die derzeit geführte Konsolidierungsdebatte mit Spekulationen um Anlagen- und Standortschließungen zur Farce".

Zu seinen Plänen soll, so Lieske, der Vorstand von thyssenkrupp Steel Europe bei einer besonderen Konferenz Stellung beziehen, zu der der Gesamtbetriebsrat für den 12. August nach Duisburg eingeladen hat. "Auf die Ausführungen des tkSE-Vorstandes zu den weiteren Planungen sind wir sehr gespannt. Die Arbeitnehmer haben ihren Beitrag geleistet, jetzt ist es der Vorstand, der seine Hausaufgaben zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung endlich erledigen muss", so der Erste IG-Metall Bevollmächtigte.

(hch)
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